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Neue Gorleben Rundschau!
Spaltung: An den Stammtischen wird heiß diskutiert, ob Deutschland mit dem Atomausstieg richtig lag. Allzu verlockend scheinen die Möglichkeiten einer modernen Atomkraft. Oder ist das Fake?
Beobachtung: Im Zwischenlager Gorleben stehen in den nächsten Jahren zahlreiche Neugenehmigungen von Altlasten an. Die Bürgerinitiative schaut den Behörden sehr genau auf die Finger.
Vereinigung: Kernfusion verspricht nahezu unendliche Energie bei wenig Einsatz von Brennstoff. Stimmt das? Wo steht die Forschung? Und wann geht der erste kommerzielle Reaktor ans Netz?
Diese Themen und mehr in der aktuellen Ausgabe der Gorleben Rundschau
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e-Ventschau – 2. & 3. August 2024
Das 10. e-Ventschau-Festival zugunsten der Kinder von Fukushima & Tschernobyl findet Anfang August statt. Alle Infos hier: https://e-ventschau.de/
![rolle rolle](https://www.bi-luechow-dannenberg.de/wp-content/uploads/2024/06/rolle.jpg)
Theaterprojekt sucht Teilnehmer:innen
Das Gorleben Archiv und die Freie Bühne Wendland suchen für ein gemeinsames Projekt junge Leute, die Lust haben, sich auszutauschen, Fragen zu stellen und sich für die szenische Umsetzung eines Themas interessieren. Und Menschen, die an den Gorleben-Protesten beteiligt waren und erlebt haben, wie sich der beharrliche Einsatz für eine lebenswerte Zukunft auszahlt. mehr hier
„Rettet die Hütte!“- BI lädt ein zum Hüttenfest
Der Gorleben-Widerstand hatte schon immer einen Pflock direkt an den Atomanlagen einschlagen. Legendär ist das Hüttendorf auf der Bohrstelle 1004, die „Republik Freies Wendland“. Mit dieser Aktion sollten 1980 Tiefbohrungen zur „Erkundung“ des Salzstocks Gorleben verhindert werden.
Weniger bekannt ist: In einem kleinen Waldstück schräg gegenüber des Zwischenlagergeländes entstand im Sommer 1994 das Widerstandsdorf „Castornix“. (mehr …)
Marianne
Am 7. April wäre Marianne Fritzen 100 Jahre alt geworden. Ein Portrait von Wolfgang Ehmke.
Ikone der Anti-Atom-Proteste? Am 19. März 1979 nahm Marianne Fritzen zum ersten Mal an einer Straßenblockade im Wendland teil. Dabei fotografierte Günter Zint die kleine 55-jährige Frau mit der Strickmütze, die sich von dem übermächtigen Polizeiaufgebot nicht vom Demonstrieren abhalten lassen wollte. Ihr fragend-listiger Blick verunsichert erkennbar die Uniformierten. Aus dem Schnappschuss machte der Fotograf ein Plakat mit Symbolkraft: David gegen Goliath – eine ältere Dame nimmt es mit der mächtigen Branche der westdeutschen Energiekonzerne auf. (mehr …)
![wunder wunder](https://www.bi-luechow-dannenberg.de/wp-content/uploads/2022/11/wunder.jpg)
„Das Wunder von Gorleben“
Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre?
Die aktualisierte Neuauflage des Essay-Bandes von Wolfgang Ehmke liegt jetzt vor. (mehr …)
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PRESSEMITTEILUNGEN
Gorleben-Rundschau
Die Sommerausgabe der Zeitschrift der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) greift das Thema Atomkraft erneut auf. An den Stammtischen wird heiß diskutiert, ob Deutschland mit dem Atomausstieg richtig lag. Allzu verlockend scheinen die Möglichkeiten einer modernen Atomkraft. Oder ist das Fake?
Mehr LesenKlaus Töpfer und Gorleben
Der frühere Bundesumweltminister und CDU-Politiker Klaus Töpfer ist tot. Er starb am Samstag nach kurzer, schwerer Krankheit. Töpfer wurde 85 Jahre alt. Am 7. Mai 1987 erfolgte seine Ernennung zum Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter Bundeskanzler Helmut Kohl. Töpfer war nicht der erste Umweltminister der Bundesrepublik, „aber der erste, der das Amt geprägt…
Mehr LesenSind die Castorbehälter dicht? Atommüllbehälter in Lubmin werden geprüft
„Was geht in Lubmin, was nicht in Gorleben? Das war unser erster Gedanke, als wir den NDR-Bericht zur Überprüfung von Castorbehältern in Lubmin lasen“, schreibt Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Im Zwischenlager an der Ostsee lagern 74 Behälter mit hochradioaktiven Abfällen, Betreiberin des Zwischenlagers sind die Energiewerke Nord (EWN). Vor Ort wird…
Mehr LesenTERMINE & AKTIONEN
So. 21.07.2024 13 Uhr | Gorleben, Atomanlagen Salinasgelände, Beluga-Schiff | „Sonntagsspaziergang“ - Rundgang ums Bergwerk (2,3km), jeden Sonntag - Motto: "Bis der Schwarzbau zugeschüttet wird". |
So. 21.07.2024 14 Uhr | Gorleben, an den Kreuzen | „Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet". |
Fr. 02./Sa. 03.08.2024 | Hof Thiele, Am Bruch 1, 21371 Tosterglope OT Ventschau | 10. eventschau Benefiz Open https://e-ventschau.de/ |
Sa. 10.08.2024 14 Uhr | Gorleben, Atomanlagen Ex-Salinasgelände, jetzt allein von der BI gepachtet | Hüttenfest Die Undine-von-Blottnitz-Hütte ist repariert Bunter Nachmittag, vielfältiges Programm! |
GORLEBEN RUNDSCHAU
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Gruselt es Sie auch nach dieser Europawahl? Grundsätzlich sollten der Pluralismus und die breite Palette an Ideen und Lösungsansätzen für die erdrückenden Probleme unserer Zeit und Welt ja gerade der lebensbejahende Standortvorteil einer liberalen Demokratie sein. Voraussetzung dafür wären allerdings zuerst das Vorhandensein überhaupt eines „demos“, eines am gemeinsamen, friedlichen, gerechten und in eine nachhaltige Zukunft gerichteten Lebens interessierten Staatsvolkes, zum Weiteren eine wenigstens in den Grundzügen politisierte Bevölkerung. Darüber hinaus braucht es auch stets einen (ausreichenden) Raum des offenen politischen Diskurses, in dem rationale Argumente ausgetauscht und abgewogen werden können und – nicht zuletzt! – auch die direkte und unmittelbare Beteiligung daran durch eben die Menschen, die schließlich diese Wahl- und Zukunftsentscheidungen treffen sollen.
Spätestens seit dem Datenskandal von Cambridge Analytica, der den Brexit ermöglichte und Donald Trump an die Macht spülte, sollte uns allen klar sein, dass es den Betreibern Sozialer Medien inzwischen längst gelungen ist, einen derartigen Raum perfekt zu simulieren und ihren unzählbaren Kund:innen ein Gefühl der Selbstwirksamkeit zu vermitteln, welches diese offenbar in der realen Kommunikation inzwischen schmerzhaft vermissen. Während aber die Demokratie auf solidarisches Zusammenleben, sozialen Ausgleich und letztlich auf ein gutes Leben für alle abzielt (oder abzielen sollte), treibt die großen Konzerne der Wettbewerb um Marktanteile und damit um die Konzentration von Macht und Kapital an. Staatliche Regulation, die dem im öffentlichen Interesse entgegenwirkt, wird folgerichtig als störend empfunden und systemisch bekämpft.
Nach Putin, Xi Jinping, Bolsonaro und Trump betritt nun mit dem Rechtspopulisten Javier Milei in Argentinien ein weiterer „autoritärer Modernisierer“ die Weltbühne, der sich selbst als „Anarchokapitalist“ bezeichnet und der clownesk verdeutlicht, um was es (auch) geht: Neoliberalismus steht als „imperialistische Marktwirtschaft“ dem Gleichheitsprinzip der Demokratie feindlich gegenüber. Egoistische Privatinteressen und das „Recht auf Konsum“ überlagern zunehmend die freiheitlichen Ideale partizipativer politischer Kultur.
Immerhin ein Fünftel der „Generation Lockdown“ soll sich in dieser Wahl den nationalistischen, rassistischen und totalitären Idealen ihrer Urgroßeltern angeschlossen haben. Mit angeblichem „Jugendprotest“ hat das wohl weniger zu tun, vielmehr scheint diese konsumgewohnte Generation in Teilen mehr von Ängsten als von Zukunftsvisionen geleitet zu sein, dabei aber die konkreten und realen Folgen ihrer virtuell anmutenden Wahlentscheidung nicht überblicken zu können. Die „Regelkonformität“ der GenerationZ resultiere aus Unsicherheit, nicht aus Reife, was sie älter wirken ließe; und ihre Bevorzugung von Sicherheit sowie das Getriebensein von digitalen Inhalten ließe sie tatsächlich schneller altern, sagt die Forschung …
Was für ein Glück doch, dass sich vier Fünftel der Erst-wählenden im demokratischen Spektrum bewegtenund damit immer noch mehrheitlich ihr Votum für eine nachhaltige Zukunft abgegeben haben.
Und was machen wir? Wir fordern zivilgesellschaftliche Beteiligung, stellen uns dem politischen und wissenschaftlichen Diskurs und betreiben Aufklärung. Seit Jahrzehnten.
Martin Donat
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.