Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

30 Jahre Freie Republik Wendland

Am 4. Juni vor 30 Jahren wurde die Platzbesetzung der Tiefbohrung 1004 im Salzstock Gorleben von Polizei und BGS gewaltsam geräumt. Mit dem damals größten Polzeieinsatz in der Geschichte der BRD- 6.500 behelmte Polizisten und Bulldozer des BGS zerstörten die Hütten und Häuswer der „Freien Republik Wendland“ und machten das Hüttendorf dem Erdboden gleich- ohne Widerstand vonseiten der Hüttendorfbewohner_innen.

Die Begründung für die Besetzung liest sich im „Auszug aus der Bekanntmachung – vorzeitige Besitzeinweisung – Mai 1980“ so und ist heute genauso gültig und aktuell wie damals:

„Durch die bergmännische Erschließung besteht die Gefahr, dass der Salzstock Gorleben als Endlager für radioaktive Abfälle genutzt wird, obwohl er dafür nach international geltenden Kriterien nicht geeignet ist. Da andere Salzstöcke nicht untersucht werden, besteht der begründete Verdacht, dass der gläubigen Bevölkerung mit den Tiefbohrungen nur eine Prüfung des Salzstockes vorgespielt wird. Dies bestätigen auch die nicht eingehaltenen Versprechungen von Politikern, deren Kriterienkatalog bis heute nicht existiert.“

Ebenso aktuell ist das 30 jahre alte Motto des Widerstands gegen das Endlager Gorleben:

„Turm und Dorf könnt ihr zerstören, aber nicht unsere Kraft, die es schuf!“

Aus Anlass des Jahrestags wird vom 4. bis 6. Juni an das Hüttendorf der Freien Republik Wendland erinnert. Es sind Alle eingeladen: Alle, die damals dabei waren, Alle, die damals noch nicht dabei waren und Alle, die noch gar nicht dabei sein konnten! Kommt und macht mit! „Weißt du noch……..“ darf genausoviel Raum haben wie die gegenwärtigen Verhältnisse und die Frage „Wo wollen wir hin und erreichen das schnellstmöglich?“

Freitag, 4. Juni

  • 14.00 Uhr: Richtfest der Schutzhütte auf dem Salinas Gelände
  • 16.00: Treffen auf dem Salinas-Gelände, Atomanlagen zwischen Gorleben und Gedelitz
  • 17.00: Lesung von Aufzeichnungen der Besetzung, Salinas-Gelände zw. Gorleben und Gedelitz. Es lesen Christa Tornow und Wolfgang Kaven
  • 20.00: Zeitzeugen erinnern sich, Gespräche auf dem Podium, Gasthaus Wiese, Gedelitz

Samstag, 5. Juni

  • 12.00: „Um 12 schlägt‘s 13!“, Umzingelung des Erkundungsbergwerks, Atomanlagen
  • 18.00: Konzert verschiedener Bands, Atomanlagen zwischen Gorleben und Gedelitz

Sonntag, 6. Juni

  • 10.00: Bauernfrühstück „wie damals“, Gasthaus Wiese, Gedelitz
  • 11.00: „Der Traum von einer Sache“ – Film über die Freie Republik, Gasthaus Wiese, Gedelitz
  • 13.00: Sonntagsspaziergang ums Erkundungsbergwerk, Atomanlagen zw. Gorleben und Gedelitz
  • 14.00: Gorlebener Gebet, beim Salinas-Gelände zwischen Gorleben und Gedelitz
  • Freitag bis Sonntag: Fotodokumentation „Hüttendorf 1004″, Gasthaus Wiese, Gedelitz
  • Zelten im Garten, Gasthaus Wiese, Gedelitz
  • Damals ist Heute: 30 Jahre Freie Republik Wendland
    Als am 3. Mai 1980 ein vielköpfiger Zug von Trebel aus in den Gorlebener Wald zog, dorthin, wo die Tiefbohrung 1004 geplant war, lachte die Sonne. Und es lachten die Protestler. Sie folgten nämlich der Bekanntmachung des Untergrundamtes 3131 Gorleben-Soll-Leben, Postfach 1004, um einen Platz zu besetzen, und natürlich wurde als erstes ein Freundschaftshaus gebaut. – mehr

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Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

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