
Unser Shop ist wieder online!
Liebe Freund:innen, wir haben unseren Materialshop wieder freigeschaltet. Ab sofort könnt ihr die beliebten Pullis und Shirts mit der Wendlandsonne, Aufkleber, Fahnen und unser Infomaterial bestellen: material.bi-luechow-dannenberg.de

Castor-Lawine nach Ahaus genehmigt
Anti-Atomkraft-Organisationen aus dem Münsterland, Jülich und München sind empört über die am 25. August erteilte Genehmigung für die Einlagerung und den Transport von 21 Castor-Behältern mit hoch angereicherten Uran-Brennelementen vom Garchinger Forschungsreaktor der TU München sowie über die Transportgenehmigung für die 152 Castoren aus dem Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus.
Initiativen rufen zu weiteren Protesten auf: Am 31. August findet um 14 Uhr ein außerordentlicher Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus statt, am 4. Oktober ist eine große Demonstration in der Ahauser Innenstadt geplant.
Aktuelle Infos: bi-ahaus.de oder sofa-ms.de

Aktionstag gegen Rechts
Ein bunter DIY-Aktionstag "für eine Solidarische Welt, ohne Faschismus" findet am Sonntag, 7. September, am Alten Rathaus in Lüchow statt. - das Programm findet ihr hier

Suffizienz (Genügsamkeit) als Weg zu einer demokratischen-ökologischen Zivilisation
Am Freitag, den 5. September 2025 lädt der Landkreis Lüchow-Dannenberg ab 18 Uhr zu einem Fachvortrag mit Diskussion mit dem renommierten Wissenschaftler Professor Wolfgang Lucht in das Gildehaus Lüchow ein. (mehr …)

„Das Wunder von Gorleben“
Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre?
Die aktualisierte Neuauflage des Essay-Bandes von Wolfgang Ehmke liegt jetzt vor. (mehr …)

Weitere 100 Jahre Atommülllagerung – Augen zu und durch?
2034 erlischt die Genehmigung für die Castorhalle in Gorleben, die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) bereitet schon ein neues Genehmigungsverfahren vor. Ein Update zur Veranstaltung am 13. August.
Ein Regelwerk für die 16 Zwischenlager in Deutschland fehlt, Beteiligung wird kleingeschrieben, angesagte Termine werden nicht eingehalten...In der Scoping-Unterlage der BGZ, die bereits im November 2024 veröffentlicht wurde, heißt es an entscheidender Stelle: "Durch die verlängerte Zwischenlagerung am Standort entstehen keine baulichen Veränderungen, wodurch keine zusätzlichen bisher unversiegelten Flächen in Anspruch genommen werden." (mehr …)

Der Waldbrand bei Gorleben vor 50 Jahren
Am 12. August 1975 um 11:55 Uhr bricht in der Nähe von Gorleben ein Großfeuer aus. Vom ehemaligen "Trafohäuschen" aus, später ein markanter Treffpunkt für viele Aktionen der Gorleben-Gegner:innen, frisst sich das Feuer südlich vor. Bis 22:00 Uhr sind ca. 2.000 Hektar Wald- und Ackerfläche vernichtet.
"Niemand war vor der Standortbenennung im Februar 1977 auf die Idee gekommen, dass dieser Brand, eindeutig durch Brandstiftung verursacht, womöglich ein Hinweis auf eventuelle Großpläne einer Landesregierung sein könnte", erzählte Lilo Wollny dem Wendland Net 2009.

Hiroshima – Auch 80 Jahre danach: brandaktuell!
Am 6. und 9. August 1945 wurden die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel von Atombombenabwürfen. Am Mittwoch, 6. August lud das Antimilitaristische Bündnis Wendland zur Kundgebung mit Gedenk-Aktion auf dem Marktplatz in Dannenberg. Über 100 Menschen kamen und setzten ein Zeichen gegen die nukleare Aufrüstung, die Atombombe und Atomkraft.

Störfall in Gorleben 199x
Ein Ausschnitt aus "Castor - der Film" über eine Feuerwehr Katastrophenschutzübung in den 90er Jahren. Diese Thematik hat mit Blick auf die geplante Verlängerung der Zwischenlagergenehmigung in Gorleben an Aktualität nicht verloren. (mehr …)
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PRESSEMITTEILUNGEN
Kaltzeiten – wann kommt das Aus für weite Teile Norddeutschlands und des Alpenraums für die Atommüllendlagerung? BI Umweltschutz reagiert auf BASE-Forschungsvorhaben
Sehr früh und wiederholt hat die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) darauf hingewiesen, dass kommende Kaltzeiten bei der Endlagersuche berücksichtigt werden müssen, zuletzt als Impuls für das 3. Endlagerforum im November 2024. Im aktuellen Newsletter des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) wird nun auf eine Tagung zum Thema Kaltzeiten verwiesen, die im Juni …
Mehr LesenTrotz Atomausstieg: Alte Uranfabrik in Gronau wird 40
Anlässlich des 40. Jahrestages der technischen Inbetriebnahme der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau (NRW) fordern 15 Umweltverbände und Bürgerinitiativen (darunter der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU, dem die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg angehört), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU), der NABU NRW und der örtliche Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau) die sofortige Stilllegung der umstrittenen und bundesweit einzigartigen…
Mehr LesenVerlängerte Zwischenlagerung: Was alles geprüft werden müsste
Die Genehmigung des Brennelemente-Zwischenlagers Gorleben (BZG) läuft bekanntlich im Jahr 2034 aus. In Vorbereitung auf die für 2026 geplante Antragstellung für die verlängerte Zwischenlagerung startete die Bundesgesellschaft für Zwischenlager (BGZ) bereits im November 2024 die erforderliche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), in der die Auswirkungen des Betriebs der Anlage auf die Umwelt geprüft werden.
Mehr LesenTERMINE & AKTIONEN
Sa. 30.08.2025 13 Uhr | Neu Tramm, Tor vor der Geflüchteten-Unterkunft | "Kühlschränke statt sozialer Kälte" - Kundgebung für eine menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten |
So. 31.08.2025 13 Uhr | Gorleben, Treffpunkt: Atomanlagen Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem Belugaschiff | „Sonntagsspaziergang“ - Rundgang ums Bergwerk (2,3km), jeden Sonntag - Motto: "Bis der Schwarzbau zugeschüttet wurde". |
So. 31.08.2025 14 Uhr | Gorleben, Treffpunkt: Atomanlagen an den Kreuzen Mastenweg | „Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet." |
So. 31.08.2025 14 Uhr | Ahaus-Ammeln, Zwischenlager | Außerordentlicher Sonntagsspaziergang - Protest gegen drohende, überflüssige Atommülltransporte aus Jülich, s. Aktuelles |
GORLEBEN RUNDSCHAU

Haben wir noch alle Tassen im Schrank?
Die Wahlen sind entschieden, und wieder einmal zeigen sich Fluch und Segen der repräsentativen parlamentarischen Demokratie. Weil der Wahlkampf in weiten Teilen postfaktisch mit markigen Sprüchen und populistischen Problemlösungen auf dem Bierdeckel geführt wurde, erwarteten nun viele der Wählenden harte Kurswechsel zurück in eine fossil-patriarchale Zeit, als die Welt angeblich noch in Ordnung war. Seine letzte Wahlkampfrede hielt der Spitzenkandidat der Gewinnerpartei im Münchner Hofbräukeller und kündigte an, fortan Politik für eine Mehrheit im Land zu machen, die „noch alle Tassen im Schrank“ habe, und nicht „für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt“. Wen verwunderts übrigens, dass noch alle Tee- und Kaffeetassen im Schrank hat, wer ohnehin lieber Bier trinkt?
Seine beleidigte Beleidigung richtete er übrigens ausdrücklich an die zahlreichen Kritikerinnen seiner wohlkalkulierten Abstimmung(en) mit der AfD, wie beispielsweise die „Omas gegen Rechts“, denen auch unsere Ex-Kanzlerin ihre Unterschrift lieh. Tausende Tassen gingen daraufhin als Protest zum ersten Merz in der CDU-Parteizentrale ein. Die wahren Populisten ließen sich von diesem Theaterdonner ohnehin nicht beeindrucken. Dass es im Parlamentarismus zur Regierungsbildung auch der Mehrheitsfindung bedarf, die dann in Koalitionsgesprächen als Regulativ (oder eben als Blockade) wirken kann, hatte schon in der Ampelkoaltion nicht verstanden, wer einen Sprung in der Tasse hatte. Angeblich tendieren in ihrer trumpen Enttäuschung inzwischen bereits ein Viertel des deutschen Wahlvolkes zu den Faschisten.
Wovon sie träumen, das ist wohl die „starke Führerfigur“, die – wie in autoritären Regimen, vielen Präsidialsystemen und manchen unvollständigen Demokratien – „einfach mal aufräumt“ und sich nicht mehr mit der „Quasselbude“ des Parlamentes ins Vernehmen setzen muss. Was das für die pluralistische Zivilgesellschaft heißt, ist an immer mehr Orten auf der Welt zu erfahren. In Russland werden Initiativen zu „ausländischen Agenten“ deklariert und der Steuerhinterziehung angeklagt. Seit dem Überfall auf die Ukraine sind die meisten unserer Freunde außer Landes geflohen. In der Türkei wird die Opposition unter dem Vorwurf des Terrorismus verfolgt und werden Demonst-
rationen dagegen verboten. In den USA werden nun angeblich Touristen schon in Abschiebehaft genommen, wenn sich auf ihren Handys nur kritische Posts über den über alle Zweifel erhabenen größten Präsidenten aller Zeiten finden. Die Einschüchterung und Kriminalisierung von Protest und Widerstand haben System.
Was gegen diese totalitären Bestrebungen helfen könnte, hat die Geschichte gelehrt: Es sind Zivilgesellschaft, Zivilcourage und ziviler Ungehorsam. In einem Bundesland, in dem sich seit 1957 (und eigentlich seit 1946) immer nur eine konservative „Volkspartei“ an die traditionelle Machtausübung gewöhnt hat, stehen nun couragierte junge Menschen der (ehemals) „letzten Generation“ vor Gericht, da sie angeblich eine „kriminelle Vereinigung“ zur Ausübung von Straftaten gebildet hätten. Für uns im Wendland ein echtes Deja Vu, brachten wir doch vor 42 Jahren unter diesem Vorwurf den „Kriminaltango – Lüchow-Dannenberger Passionsspiele“ auf bundesdeutsche Bühnen (heute übrigens ein Paradebeispiel der Bundeszentrale für politische Bildung).
Wenn nun die (zugegebenermaßen oft gewöhnungsbedürftigen) Aktionen der „Neuen Generation“, die sich übrigens auch Gandhi zum Vorbild gewählt haben, die Bildung einer „kriminellen Vereinigung“ sein sollten, was wäre dann bitte eine politische Koalition, die sich nicht nur die Verletzung internationalen Asylrechtes, sondern auch gleich noch dem Bruch des Klimaschutzgesetzes und der Pariser Klimaziele und des Raubbaus an der Zukunft kommender Generationen verschrieben hätte?
Wir hoffen auf die unabhängige Justiz, das parlamentarische Regulativ und vor allem darauf, dass der künftige Bundeskanzler nicht nur Flaschen im Schrank hat.
Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.