Ökostrom reloaded

Der persönliche Atomausstieg war möglich durch den Wechsel des Anbieters. Das haben viele Menschen begriffen und entsprechend gehandelt, doch jetzt geht es weiter: Jetzt steht im Fokus, welche Anbieter weiterhin Kohle und Gas verstromen und sich trotzdem gern ein grünes Mäntelchen geben.
Robin Wood hat seinen Ökostromreport aktualisiert. (mehr …)

Umweltorganisationen fordern Stopp des Uranhandels mit Russland

"Transporte von Kernbrennstoffen und Großquellen von und nach Russland sind aktuell grundsätzlich nicht Teil von Sanktionspaketen der Europäischen Union und finden regulär statt. Sie bedürfen neben der Erlaubnis zum Transport auf deutschem Territorium einer Ein- bzw. Ausfuhrgenehmigung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle."

Nachzulesen ist dieses Statement auf der Seite des Bundesamtes für die Sicherheit kerntechnischer Entsorgung (BASE). Diese Haltung der EU und der BRD muss ein Ende haben! Wir schließen uns dem Statement des Bündnises im Emsland an. (mehr …)

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Zwischen. Sicher? Ende? Fachtagung zur Zwischenlagerung am 23.6. in Hannover

Spätestens seit der offiziellen Bekanntgabe, dass die Standortsuche für ein tiefengeologisches Lager mehrere Jahrzehnte länger dauern wird, ist offensichtlich, dass eine sichere Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle und bestrahlten Brennelemente für viele weitere Jahrzehnte gewährleistet werden muss. (mehr …)

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„Das Wunder von Gorleben“

Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre? Das neue Buch von Wolfgang Ehmke beleuchtet den Beitrag des Wendlands zur Energiewende und die "besondere Rolle" von Gorleben in der Auseinandersetzung um die Atomkraft. Dabei wird nicht die Widerstandsgeschichte zum wiederholten Mal erzählt, es geht hingegen um Zufälle, Glücks- und Unglücksfälle.

Das Buch online bestellen

Foto: .ausgestrahlt / Lars Hoff

Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl: Einstieg von russischem Atomkonzern in Lingen verhindern

Zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erneuern Anti-Atomkraft-Initiativen aus Niedersachsen und NRW sowie Umweltverbände ihre Forderung nach einer Verhinderung des Einstiegs des staatlich-russischen Atomkonzerns Rosatom in die Brennelementeproduktion im emsländischen Lingen. Durch die Beteiligung am französischen Betreiber Framatome erhält Rosatom direkten Zugriff auf äußerst sensible Atominfrastruktur in Deutschland. Sogar Mitarbeiter des Kreml-Konzerns sollen in Lingen laut Umweltministerium in Hannover "unterstützend" tätig werden. (mehr …)

fahne atomkraft nein danke

Der erste Tag ohne Atomstrom

Fast 200 Menschen feierten heute - am ersten Tag ohne Atomstrom - in Gorleben an den Atomanlagen das Aus der Atomkraft in Deutschland. Von der ausgelassenen Stimmung auf dem Abschaltfest in Neckarwestheim berichtete Wolfgang Ehmke, Sprecher der BI Umweltschutz. Er war dort als Redner eingeladen und stellt heraus, dass der Staffelstab der erfolgreichen Anti-Atom-Bewegung längst an die jüngere Generation weitergegeben wurde, die sich für den Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einsetzt. (mehr …)

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PRESSEMITTEILUNGEN

Konsequenz aus Staudamm-Bruch in Ukraine: Internationale Schutzzone für AKW Saporischschja

9. Juni 2023

Umweltverbände fordern Ende von Atomgeschäften mit Rosatom – Bundesregierung und EU viel zu leichtsinnig im AtombereichDie Friedensnobelpreisträgerin IPPNW, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sowie Anti-Atomkraft-Initiativen aus Niedersachsen und NRW fordern angesichts des dramatischen Staudamm-Bruchs in der Ukraine eine sofortige und entschiedene diplomatische Initiative der Bundesregierung und der…

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Atommüll – ein Jahrhundertproblem – Positionspapier der ESK

23. Mai 2023

Die Endlagersuche dauert länger als ursprünglich angenommen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) geht bekanntlich davon aus, dass ein Endlagerstandort nicht schon im Jahr 2031, sondern erst 2046 bzw. 2068 feststeht. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte auf diesem Hintergrund wiederholt auf den Dominoeffekt aufmerksam gemacht: Das Zwischenlager in Gorleben ist nur bis 2034 genehmigt, es…

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Neues Sanktionspaket muss Nuklearsektor umfassen

11. Mai 2023

Atomkraftgegner schreiben an Botschafter – Mit dem baldigen Einstieg Russlands in die Brennelementefabrik von Framatome im niedersächsischen Lingen, wird die gefährliche strategische Abhängigkeit der Atomindustrie immer deutlicher. Davor warnen Anti-Atom-Initiativen schon seit längerem und fordern sofortige Sanktionen gegen Rosatom.

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TERMINE & AKTIONEN

So. 11.06.2023
13 Uhr
Gorleben,
Salinasgelände, Belugaschiff
Sonntagsspaziergang rund um das Bergwerksgelände
So. 11.06.2023
14 Uhr
Gorleben,
an den Kreuzen
Gorlebener Gebet
Mo. 12.06.2023
18 Uhr
Dannenberg,
Marktplatz
-Fukushima Mahnwache
Sa. 23.06.2023
11 Uhr - 16.30 Uhr
Hannover
Raschplatzpavillon
Zwischen. Sicher? Ende? Fachtagung zur Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle
Programm und Anmeldung unter "Aktuelles"

GORLEBEN RUNDSCHAU

Es dampft, es sprüht, es tröpfelt, es tropft, es gluckert, es blubbert, es rieselt, es quillt, es schwallt, es rinnt, es stiebt, es stäubt, es fließt, es strömt, es saugt, es gluckst, es strudelt, es mäandert, es schwemmt, es flutet, es steigt, es sinkt, es peitscht, es gischtet, es schäumt, es steht, es geht, ...

Sein hydrostatisches Paradox sollten wir noch aus der Schule kennen, die Dichteanomalie ohnehin, wenn auch nicht immer unter diesem Namen, und wenn wir sie auch manchmal schmerzlich vor dem Eintritt des Winters vergessen; Leonardos Paradoxon wurde erst diesen Winter nach 500 Jahren enträtselt und das Nano-Paradox überhaupt erst im letzten Jahr entdeckt. Dennoch bleibt das Elexier des Lebens stets mehr als nur ein schnöder physikalischer Stoff, vielmehr eine eigene fluide Wesenheit, der wir womöglich unser Dasein verdanken: unser Wasser.

„Wir haben den Wasserkreislauf durchbrochen, Ökosysteme zerstört und Grundwasser verseucht“, sagte UN-Generalsekretär Guterres diese Woche zur Eröffnung der UN-Wasserkonferenz in New York. Drei von vier Naturkatastrophen hingen mit dem Wasser zusammen, und Umweltministerin Steffi Lemke ergänzte, Wassermangel stehe „im Mittelpunkt der drei großen Umweltkrisen – Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Umweltverschmutzung“.

Aktuell will übrigens die japanische Regierung 1,2 Milliarden Liter radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem havarierten Atomkomplex Fukushima in den Pazifik ablassen und gleichzeitig wieder zur Atomenergie zurückkehren. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat dieses Vorgehen gebilligt und verweist darauf, das Wasser würde schließlich vorher doppelt gefiltert und es würden lediglich radioaktives Tritium und radioaktiver Kohlenstoff im Abwasser verbleiben. Der Grenzwert der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) für Tritium werde zwar um das Sechsfache überschritten, aber im Ozean trete dann gleich eine Verdünnung ein. Die Hälfte des schwachen Alphastrahlers Tritium werde normalerweise auch schon nach zehn Tagen aus dem Körper wieder ausgeschieden – mit einer Halbwertszeit von etwa zwölf Jahren zerfiele das Element ohnehin ziemlich schnell. Nur ein Imageschaden für die Fischerei, befindet die derzeitige japanische Regierung und propagiert deshalb eine „Aufklärungskampagne“. Diese Atomenergie-Organisation, die sich wegen ihrer regulatorischen Aufgaben in den Vereinten Nationen in punkto Atomwaffensperrvertrag, Nuklearschmuggel und nuklearer Sicherheit gerne den Anschein einer „Behörde“ gibt, hat sich tatsächlich die Förderung der sogenannten „friedlichen Nutzung der Kernenergie“ auf die Fahnen geschrieben. Schon 2011, in der Nuklearkatastrophe von Fukushima, sah sich die IAEO dem berechtigten Vorwurf der internationalen Ärzteorganisation IPPNW ausgesetzt, die japanische Bevölkerung nicht ausreichend über die Gesundheitsgefahren aufgeklärt und sich insbesondere nicht für die Evakuierung von Frauen, Schwangeren und Kindern eingesetzt zu haben. Vielmehr trete dieser Zusammenschluss von Nuklear-Nationen stets für den Ausbau und die Weiterverbreitung der Atomenergie ein.

Während nun das Meer die Spuren der Zauberlehrlinge „verdünnen“ soll, weiß man erst seit 2008, dass die radiologische Wirkung von Tritium, das auf natürliche Weise nur in geringsten Spuren auf der Erde vorkommt und erst mit den Atombombentests in Atmosphäre und Grundwasser gelangte, bislang wohl stark unterschätzt wurde und es sich beispielsweise auch in die Erbsubstanz einlagert.

Aber bis zum Pazifik müssen wir mal wieder gar nicht schauen; Während wir nämlich diesen Monat die endlose Katastrophe Atomkraft nach Jahrzehnten bei uns zumindest zum Stillstand gebracht haben werden, nimmt die Katastrophe des Wassers inzwischen gleich vor unserer Haustür ihren Lauf ...

Bei all dem Elend: Lassen wir uns nicht den Mut nehmen, für das Leben und für eine bessere Welt einzutreten, und vor allem: Lassen wir uns für dieses Anliegen nicht auch noch kriminalisieren! Denn als (angeblich) „unappetitliches Pack“ (Zitat Ex-Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU)) haben wir Wendländer:innen schon vor exakt 40 Jahren während der „Lüchow-Dannenberger Passionsspiele“ den „Kriminaltango“ getanzt!

Martin Donat,
Vorsitzender der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg