Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Zwischenfall im Castorlager Gorleben. "Störfall als Sicherheitsnachweis?" – BI Umweltschutz kritisiert die Informationspolitik der Gorleben-Betreibers

Gleich zweimal versagte an diesem Wochenende das Überwachungssystem im Zwischenlager Gorleben, doch die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) interpretiert die Störfälle als Sicherheitsnachweis. „Eine absurde Argumentation“, findet die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI), die an die hilflose Informationspolitik des Krümmel-Betreibers Vattenfall erinnere. „Dort wie hier in Gorleben wird von der Störanfälligkeit der Nukleartechnologie abgelenkt und das Funktionieren des Sicherheitssystems selbst dann noch gelobt, wenn gleich nach einer Reparatur der gleiche Störfall noch einmal eintritt“.

Am Samstag um 13:35 Uhr wurde vom Behälterüberwachungssystem im Zwischenlager Gorleben die Meldung ´Sperrdruck tief´ ausgelöst. Diese Anzeige bezog sich nach Angaben der GNS auf den CASTOR HAW 20/28 CG-Behälter mit der Seriennummer 69, der im November 2005 angeliefert wurde. Nach der Reparatur unter den Augen der Aufsichtsbehörde trat am Sonntag der gleiche Defekt noch einmal auf.

„Da hat die Aufsichtsbehörde aber gut aufgepasst“, spottet die BI. „Zum Glück war nur das Überwachungssystem bei einem Castorbehälter defekt und nicht die Deckeldichtung, doch auch wenn keine zusätzliche Radioaktivität frei gesetzt wurde, beim Hantieren, bei der Reparatur und Prüfung des Behälters ist zumindest das Personal zusätzlicher Strahlung exponiert“, gibt die BI zu bedenken.

Im Transportbehälterlager Gorleben lagern derzeit 86 Castor-Behälter mit Glaskokillen sowie 5 Behälter mit abgebrannten Brennelementen. Im Herbst 2010 wird der nächste Castortransport im Wendland erwartet. Nach dem Beschluss der schwarz-gelben Bundesregierung, das Endlagermoratorium in Gorleben aufzuheben, wird sich der Konflikt um die Nutzung der Atomkraft und die Errichtung eines Endlagers in Gorleben zuspitzen. Am Sonntag hatten erneut 50 Menschen bei einem „Spaziergang“ in Gorleben gegen das Festhalten an Gorleben protestiert.

Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 – 510 56 06

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