1963: Ein faszinierender Plan hannoverscher Bodenforscher
1962 wurden Wissenschaftler der Bundesanstalt für Bodenforschung in Hannover (Vorgängerin des Bundesamts für Geowissenschaften und Rohstoffe) vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung beauftragt, „die geologischen Möglichkeiten für eine absolut sichere und wirtschaftliche Beseitigung radioaktiver Abfallprodukte zu prüfen“ berichtete die Elbe-Jeetzel-Zeitung in ihrem Artikel vom 3. Januar 1963.
Ein Jahr später schon, Anfang 1963, gibt es einen „faszinierenden Plan“: „die rund 200 Steinsalzvorkommen der Norddeutschen Tiefebene bieten die günstigsten Voraussetzungen, darin den Atom-Müll aus der Bundesrepublik ‚auf ewig und alle Zeiten‘ verschwinden zu lassen.“
Der „führende Salzlagerexperte Professor Dr. Richter-Bernburg“ setzt auf die „Nutzung stillgelegter Salzbergwerke“ und ist nach einem Jahr mit seinen Forschungen so weit fortgeschritten, daß er auch den Grund dafür angeben kann: „den Vorteil bereits vorhandenen Lagerraums und geeigneter Zufahrtswege“.
Und ein weiteres faszinierendes Forschungsergebnis: „Die meisten stillgelegten Salzbergwerke verfügen über einen unterirdischen Lagerraum“.
„Theoretisch würde ein Salzbergwerk ausreichen, um den gesamten Atom-Müll Europas mühelos unterzubringen“, resümiert der Artikel die wissenschaftlichen Forschungen der hannoverschen Bodenforscher.
Mühelos in Versturztechnik. Die Wirtschaftlichkeit dieser Lagerung im stillgelegten Salzbergwerk Asse wird heute auf bis zu 4 Milliarden Euro Folgekosten beziffert. Damals rechneten die Wissenschaftler „nur 100-200 Mark … das wäre nicht einmal teurer als der Preis, der im Wohnungsbau für einen Kubikmeter umbauten Raum gezahlt werden muß.“
Gerhard Has