Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Endlager Morsleben besetzt

20091207-02Am heutigen Vormittag besetzten AktivistInnen des Informationsnetzwerkes Contratom das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM). Sie erkletterten einen Turm auf dem Gelände der Atomanlage und entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Stoppt das dreckige Atomgeschäft!“.

Das Bundesamt für Strahlenschutz will das Atommülllager Morsleben für die Ewigkeit verschließen. 37.000 Kubikmeter leicht- und mittelaktiver Atommüll sollen für eine Million Jahre in Beton gegossen werden. Ähnlich wie das marode Atommülllager ASSE II droht Morsleben einzustürzen und es dringt Wasser ein. Dennoch will das BfS mit seinem Genehmigungsantrag beim Umweltministerium in Sachsen-Anhalt unverantwortliche Fakten schaffen. Jetzt sind die Antragsunterlagen öffentlich ausgelegt und noch bis zum 21. Dezember kann gegen die Pläne des BfS Einspruch erhoben werden.

Die Morsleben- Kapmpagne bietet hierzu Vordrucke an, berechtigt zu Einwendungen sind alle BürgerInnen, unabhängig vom Wohnort. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow- Dannenberg (BI) gehört dem Trägerkreis der Morsleben Kampagne an und ruft dazu auf, massenhaft Einwendung gegen die geplante billige Betonflutung  hinzulegen.

„Unabhängig davon, dass es kein sicheres Endlager gibt und auch nie geben kann, sollte doch ein Schließungskonzept erarbeitet werden, das der größtmöglichen Sicherheit Vorrang gebietet und nicht die Geldbeutel schont.“, so eine Sprecherin der BI. Derzeit werden alle Kosten vom Bund getragen und nicht von den Verursachern, den Atomstromproduzenten. Die Atomstromkonzerne haben Rückstellungen von über 30 Milliarden Euro gebildet, die der Entsorgung der radioaktiven Abfälle dienen sollen. Hierbei handelt es sich um steuerfreie Rücklagen, die die Unternehmen als Investitionen in anderen Wirtschaftsbranchen, z.B. im Mobilfunk, nutzen.

„Die Rückstellungen gehören in einen öffentlich- rechtlichen Fond überführt.“ so die BI.

Die Deasaster in beiden bisherigen Atommüllendlagern, der ASSE und Morsleben, machen deutlich, dass die Frage der Endlagerung nicht annähernd gelöst ist, sondern unzumutbare Probleme für die folgenden 40.000 Generationen mit sich bringt. „Daher ist der einzig logische Schluß, Atomkraftwerke sofort stillzulegen! Schluß mit dem Fliegen ohne Landebahn!“ fordert die BI.

Kerstin Rudek (vor Ort) 0160 15 92 473

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