Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

BI Umweltschutz verweist auf Parallelen zwischen Asse und Gorleben: "Schwarz-gelbe Atommüll-Tricksereien"

Auch in dem sogenannten Forschungsbergwerk Asse II wurden Fakten geschönt und redaktionelle „Empfehlungen“ gegeben, um den Umweltskandal zu schönen. In der Asse lief bereits 1988 Salzlösung in die marode Atommüllkippe ein. 1995, noch unter der schwarz-gelben Regierung, intervenierte nach Informationen des Wochenmagazins „Spiegel“ der heutige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, damals Forschungsminister: Er habe einem Wissenschaftler „geraten“, den Hinweis auf Wasserzuflüsse in der Asse II zu überarbeiten. Am Ende war in der Dissertation nur noch die Rede von einem „Salzbergwerk in Norddeutschland“.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) verweist auf Parallelen zwischen den Standortorten Gorleben und der Asse II bei Wolfenbüttel: Das Fehlen eines Atommüllendlagers trotz des Betriebs von Atomkraftwerken führte zu fortgesetzten „schwarz-gelben Atommüll-Tricksereien.“ 1983, das wird nun auch Gegenstand eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, hatte die Kohlregierung die zuständige Fachbehörde PTB angewiesen, ihren Bericht über die Erkundungsergebnisse zu Gorleben umzuschreiben und die Empfehlung zu streichen, neben Gorleben auch andere Standorte als nukleares Endlager zu untersuchen.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „In diesem aktuell bekannt gewordenen Fall stand Gorleben Modell für die Asse II, denn die Schönung von Akten und eine gezielte politische Intervention in Sachen Gorleben fand bereits 1983 statt, der PUA Gorleben ist um die weitere Aufklärung bemüht. Sonst ist es umgekehrt, da steht die Asse II Modell für Gorleben: mit dem Endlagermedium Salz, das international nicht präferiert wird, mit der Doppelrolle von Gutachtern wie Prof. Klaus Kühn, der der Asse II und Gorleben Sicherheit bescheinigte, mit dem Wasserkontakt, der ignoriert wird. Beide Anlagen wurden ebenfalls nur nach Berg- und nicht Atomrecht be- bzw. vorangetrieben. Selbst in der politischen Semantik gibt es Parallelen: in der Asse wurde in den 70er Jahren Atommüll „versuchsweise nicht rückholbar“ gelagert, in Gorleben soll jetzt „ergebnisoffen, aber alternativlos“ erkundet werden.“

Am Mittwoch wird nach Medienberichten Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) darlegen, auf welcher Rechtsgrundlage der weitere Ausbau Gorleben und damit die Aufhebung des Moratoriums vonstatten gehen soll. Die BI kündigt unterdessen weitere Proteste an.

Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 – 510 56 06

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