Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

DBE sucht Bergleute

BI Umweltschutz fragt das Bundesamt für Strahlenschutz: „Was soll in Gorleben „zügig“ bewegt werden? Salz oder Papier?“

Reviersteiger, Bohrtechniker, Bergmechaniker, Fördermaschinisten… – die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE) sucht nämlich zum nächstmöglichen Zeitpunkt, „spätestens zum 10.10.2010, zunächst befristet“ neues Personal. Zum Beispiel Reviersteiger für den Grubenbetrieb. Wer die Stellenausschreibungstexte (www.dbe.de) anschaut, wird hellhörig: die Reviersteiger Grubenbetrieb werden für die Unterhaltung vorhandener und für das Auffahren „neuer Grubenbaue“ eingestellt. Zur gewünschten Qualifikation gehören „Erfahrung im Bergbau, insbesondere im Streckenvortrieb und in der Unterhaltung von Grubenräumen mit im Kali- und Steinsalzbergbau eingesetzten Großgeräten und Techniken. Erfahrungen bei der Durchführung von Sprengarbeiten und der Besitz einer Sprengberechtigung sind wünschenswert“, heißt es in der Ausschreibung.

Für die Bundesregierung ist das Ziel in Gorleben klar, ab 1. Oktober soll die sogenannte untertägige Erkundung „zügig“ wieder aufgenommen werden. Wird der Antrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) beim Niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) positiv beschieden, wollen die Gorleben-Gegner die wachsende politische Unruhe auf die Straße tragen. „Gorleben gehört auf den Misthaufen der Nukleargeschichte“, heißt es seitens der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) trotzig. Zwar hatte das Bundesumweltministerium (BMU) kürzlich eingeräumt, dass in Gorleben zunächst weniger Salz als Papier bewegt würde: zunächst sollten „Restarbeiten“ im Erkundungsbereich 1 zu Ende geführt werden, um eine vorläufige Sicherheitsanalyse zu fertigen.

Eine Mitteilung, der seitens der Gorleben-Gegner mit Argwohn begegnet wird. BfS- Sprecher Florian Emrich präzisiert jetzt gegenüber der BI: „Auf der sogenannten nördlichen Richtstrecke im Erkundungsbereich 1 sind weitere Bohrungen erforderlich. Außerdem wird dort vermutlich ein größerer Querschnitt hergestellt werden, der in den meisten Bereichen des Erkundungsbereichs 1 schon vorhanden ist.“ Angedacht sei auch, dass „von den auf der 840 m-Sohle gelegenen Stollen in einem späteren Schritt weitere Bohrungen in tiefere Schichten vorgenommen werden.“ Emrich räumte ein, dass im beantragten Hauptbetriebsplan, der bis zum 30.09.2012 befristet ist, sehr wohl auch erste Arbeiten für den angrenzenden Erkundungsbereich 3 beantragt sind. Im Unterschied zu den Maßnahmen im ersten Erkundungsbereich bestünden für den Erkundungsbereich aber noch keine konkreten Planungen.

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