Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Bundesregierung erhöht Etat für Gorleben
BI Umweltschutz „Neubewertung der Sicherheitskriterien dringend“
Ungeachtet der Debatte um die Atomkraft und die Atommüllproblematik stellt die Bundesregierung zusätzliche Mittel in den Etat für den forcierten Ausbau Gorlebens ein. DEr erhöhte Etat kommt einem erhöhten Druck auf Gorleben gleich. Neue Sicherheitsstandards fordert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hingegen für die Endlagerung von Atommüll.
2012 sollen zu den eingeplanten 53,1 Mio. zusätzlich 19,9 Millionen Euro fließen, in den Folgejahren sogar jeweils 25,2 Mio. „Nichts aus der Katastrophe gelernt?“ fragt die BI. Die „neue Nachdenklichkeit“ der Kanzlerin und der Regierungskoalition bezüglich der Nutzung der Atomkraft dürfe nicht auf halbem Wege Halt machen: „Die Neubewertung der bisherigen Linie, die Sicherheitskriterien für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle beispielsweise an die negativen geologischen Befunde in Gorleben als vorfestgelegtem Standort anzupassen, ist dringend“, fordert die BI. Das Reaktorrisiko und die schier unlösbare Aufgabe, hochradioaktive Abfälle für eine Million Jahre sicher vor der Biosphäre abzuschirmen, seien zwei Seiten einer Medaille und müssten jetzt bei einer grundsätzlichen Revision des Pro-Atom-Kurses mit angepackt werden.
Die Sicherheitsphilosophie bei den Reaktoren basierte immerhin auf dem Grundsatz der Redundanz, eines gestaffelten Sicherheitssystems, das allerdings für das Restrisiko keine Antwort gab. „Für Gorleben beispielsweise gilt dieser einfache Grundsatz nicht: Nachdem deutlich wurde, dass das Deckgebirge keine abschirmende Wirkung hat, sondern dass der Salzstock direkten Wasserkontakt hat, reduziert sich die Sicherheit auf eine einzige geologische Barriere, nämlich den Einschluss im Salz, technische Barrieren sind angesichts der notwendigen Isolierzeiträume ohne vernachlässigbar, die Behälter werden rosten und die hochaktive Müll wird irgendwann nackt im Salz liegen“ sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Gorleben-Gegner drängen jetzt vehement darauf, dass der Salzstock aufgegeben wird und bei einem Neustart der Endlagersuche internationale Maßstäbe gelten – ein vergleichendes Suchverfahren sei überfällig.
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