Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Krebs und Kernkraft
„Bisher gibt es keinen nachgewiesenen Kausalzusammenhang zwischen Krebserkrankungen und der Nähe zu kerntechnischen Anlagen“. Mit dieser „Killerphrase“, so die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) wischt das niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration die Besorgnisse der Anwohner von Atomanlagen beiseite, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. „Dies gilt für die Leukämiehäufigkeit in der Samtgemeinde Asse ebenso wie für die angesprochene Strahlenbelastung durch Atommülltransporte sowie durch die Lagerung von Atommüll“, heißt es in dem Ministeriums-Brief.
Die BI hatte schon am 6.12.2010 nach den Meldungen über die Leukämie-Cluster im Umfeld des Atomkraftwerks Krümmel und der havarierten Atommülldeponie Asse II gefragt, ob für Gorleben vor Inbetriebnahme im Jahr 1984 ein Ist-Zustand festgehalten wurde. Die Antwort aus dem Ministerium ist nein, erst seit dem Jahr 2000 wurde das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (EKN) aufgebaut, und das mit großen Unsicherheiten für Lüchow-Dannenberg: nur in den Jahren 2004 und 2005 wurde ein Erfassungsgrad von über 80 Prozent erreicht. Es hapert an der Meldung der Krebsfälle durch Ärzte und – wie die BI ergänzt – auch am Prinzip der Freiwilligkeit. Sonderauswertungen für verschiedene Gemeinden z.B. an der Castor-Transportstrecke und ein kleinräumiges Monitoring, wie es das Ministerium angehen möchte, setze eine umfassende Meldung von Krebsfällen voraus. „Die wirksamste Form einer Krebsprävention wäre aber der Verzicht auf die Nutzung der Atomkraft und der Atomtransporte“, ist sich die BI sicher. Was nütze es, wenn bei einem Krebs-Cluster am Ende wieder die „Killerphrase“ steht.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
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