Von wegen – "vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben"
Vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben
Auch das Atommülldilemma gehört auf den Prüfstand
Die Bürgerinitiative Umweltschutz fordert von der Bundesregierung auch bei der Endlagersuche den überfälligen Kurswechsel. Bisher stricke die Endlager-Community planmäßig an einer Eignungsaussage zu Gorleben. „Der Bundesumweltminister hat längst vor dem Wirtschaftsministerium kapituliert“, kritisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Projektträgerin der „vorläufigen Sicherheitsanalyse“ (vSG) ist die Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), die Expertise bei der Erstellung einer „vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben (vSG) liegt jedoch nicht beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), sondern bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), einer nachgeordneten Behörde des Bundesfinanzministeriums.
Die mit der vSG beauftragten Institutionen haben zielführend auf Gorleben vorgearbeitet: Die vSG greift zurück auf das Projekt ISIBEL – Überprüfung und Bewertung des Instrumentariums für eine sicherheitliche Bewertung von Endlagern für HAW.
Das war bereits ein Gemeinschaftsprojekt von BGR, DBE Technology und der GRS mit dem Ziel, ein Nachweiskonzept für die Sicherheitsbewertung von Endlagern für hochradioaktive, wärmeerzeugende Abfälle (HAW) in der Wirtsgesteinsformation Salzgestein zu entwickeln. Der Projektbeginn war der 1.10.2005, die Ergebnisse wurden am 31.3.2010 vorgelegt. Auftraggeberin war – das Bundeswirtschaftsministerium. „Die bisherigen Ergebnisse aus den Untersuchungen am Erkundungsstandort Gorleben dienten im Wesentlichen als Datengrundlage für die Charakterisierung des Referenzstandortes“, heißt es noch leicht schwammig auf der Seite des Geozentrums Hannover.
Quelle:
www.geozentrum-hannover.de/cln_162/nn_324766/DE/Themen/Geotechnik/Projekte/Langzeitsicherheit/ISIBEL.html
„Nahtlos setzt dieses Trio seine jahrelange tendenziöse Pro- Gorleben- Arbeit fort, nur dieses Mal in erweiterter Kooperation mit weiteren Einrichtungen wie der TU Clausthal oder der GRS-Tochter Istec. Geändert hat sich bei der Strategie lediglich, wer gerade die Federführung hat – GRS oder BGR – und die BGR weiß sogar schon, was dabei herauskommt, während Norbert Röttgen noch die Ergebnisoffenheit beteuert,“ konstatiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Ein Blick auf die Homepage der BGR genüge:
„Trotz der noch nicht abgeschlossenen Erkundung des Erkundungsbereiches 1 (EB 1) kann nach den bisherigen Untersuchungen festgestellt werden, dass aus geowissenschaftlicher Sicht keine Erkenntnisse aus dem Salinar gegen die langzeitsicherheitliche Eignung des Salzstocks Gorleben für die Endlagerung radioaktiver Abfälle vorliegen. Das ungeklüftete und ungestörte Hauptsalz der Staßfurt-Folge wird, wie bereits aufgrund der Auswertung der übertägigen Erkundungsbohrungen prognostiziert, in ausreichendem Maß als potenzielles Wirtsgestein für die Endlagerung radioaktiver Abfälle zur Verfügung stehen.“
Quelle:
http://www.bgr.bund.de/cln_109/nn_329630/DE/Themen/Geotechnik/Endlagerstandorte/Gorleben/gorleben__inhalt.html
Es ist jetzt der Moment gekommen, auch bei der Endlagersuche nicht mehr die Konzerninteressen zu bedienen. Der gordische Knoten Gorleben muss durchtrennt werden: Gorleben muss aufgegeben werden, um eine ergebnisoffene Endlagerdebatte führen zu können.