Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

30 Jahre Atommüll gegen "Infrastrukturhilfe"

Der 26. Januar ist für die Gorleben-Gegner einer der „schwarzen“ Tage in der nahezu 35-jährigen Widerstandsgeschichte, denn am 26. Januar 1982 begann der Bau des Zwischenlagers in Gorleben rund zwei Kilometer vom Ortskern entfernt. „Die Atomwirtschaft stand mächtig unter Druck, denn der Betrieb der Atomkraftwerke wurde damals an einen Entsorgungsnachweis gekoppelt. Mit dem Baubeginn war dieser Nachweis erfüllt – zumindest auf dem Papier“, erinnert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). 2000 Einwendungen hatte es im Verlauf des Genehmigungsverfahrens gegeben, doch der Kreistag mit seiner damaligen CDU-Mehrheit, die Samtgemeinde Gartow und die Gemeinde Gorleben hatten den Bau im Sommer 1981 genehmigt – schließlich brachte die Zustimmung zum atomaren Zwischenlager eine „Infrastrukturhilfe“ in Millionenhöhe.
Aus Protest gegen den Baubeginn wurde vor 30 Jahren der Grenzstreifen der DDR besetzt. 11 Jahre lang konnte ein erster Castor-Transport nach Gorleben verhindert werden, doch im April 1995 begann der heiße Betrieb.

„Heute setzen wir uns mit der Strahlenwirkung auseinander“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, denn die 113 Behälter auf einer Stellfläche für 420 Castoren strahlen so sehr, dass eine heftige Debatte über die Grenzwertverletzungen voll im Gange ist.

Ab dem Jahr 2014 sollen – allen Beteuerungen der niedersächsischen Landesregierung zum Trotz – weitere Castorbehälter mit mittelradioaktiven Abfällen aus La Hague und hochaktive Abfälle aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield nach Gorleben rollen.

„Doch das können wir verhindern“, heißt es seitens der BI unter Verweis auf die Strahlung: „Das Castorkonzept ist gescheitert, und inhärent sicher ist die Lagerhalle ebenfalls nicht, alle Zwischenlager müssen auf Weisung des Bundesumweltministeriums gegen Eingriffe Dritter, sprich gegen Terrorgefahren nachgerüstet werden.“

Demonstriert wird zwar nicht am heutigen schwarzen 26. Januar der Gorleben-Geschichte, sondern ein Tag später am „Schwarzbau Gorleben“, um 5 vor 12 Uhr, um zu verhindern dass „das Krebsgeschwür Atommüll auf den Salzstock übergreift“. Die Verhinderung des Atommüllendlagers, da sind sich die Gorleben-Gegner sicher, wird auf der Erfolgsseite abzubuchen sein- übrigens heute mit Unterstützung der Kreistagsmehrheit und mit wachsenden Zweifeln selbst in der CDU.

Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 510 56 06

Bitte beachten Sie: Am Freitag ist ausschließlich Frau Rudek vor Ort und für die Presse Ansprechpartnerin: Tel. 0160 15 92 473

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse