Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Gorleben-Gegner fordern Bau- und Erkundungsstopp und den Abbruch der vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben ein

Kein gutes Haar entdeckt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) am ersten Entwurf des Endlagersuchgesetzes, das Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vorgelegt hat und das am Donnerstag in der Bund-Länder-Gruppe debattiert wird. „Röttgen hält an Gorleben fest, er will einen Standortvergleich, um am Ende Gorleben in einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren nicht scheitern zu lassen“, kritisiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke die Strategie des Bundesumweltministers. Die Oppositionsparteien verpatzen eine historische einmalige Chance, einen wirklichen Neuanfang in der Endlagersuche zu starten. Ehmke: „Der ist aber nur möglich, wenn Gorleben nicht mitgeschleppt wird.“
Gemeinsam mit Umweltverbänden und Anti-AKW-Gruppen demonstrieren die Gorleben-Gegner heute in Berlin gegen die Fortschreibung der Endlagerkonzepte der 70erJahre, für deren Scheitern die Standorte Schacht Konrad, Asse II und Gorleben stehen. Kerstin Rudek, die BI-Vorsitzende, fordert mit Nachdruck, dass Gorleben vom Tisch gehört. Bevor jedoch überhastet im Allparteienkonsens – mit Ausnahme der Linken – ein Gesetz beschlossen wird, das Gorleben als Referenzstandort bewahrt, müsse eine umfassende Atommülldebatte geführt werden. „Die Fehler der Vergangenheit müssen aufgearbeitet werden“, sagte Rudek. Angesichts der schockierenden Skandalgeschichte des Endlagers Asse, das als Prototyp für das Endlager im Salzstock Gorleben betrieben wurde, müsse die Kompetenz und Glaubwürdigkeit aller Beteiligten, die zu Asse und zu Gorleben Verantwortung tragen, überprüft werden.

Von dem heutigen Bund-Länder-Gespräch erwartet die BI erkennbare und richtungsweisende Resultate.

„Es muss nicht länger die Rede von einem Bau- und Erkundungsstopp in Gorleben geben, der muss auch umgesetzt werden. Auch die ‚vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben‘, die Röttgen mit nahezu 9 Mio. aus Steuermitteln finanziert, muss abgebrochen werden, denn dieses Vorhaben hat allein zum Ziel, Gorleben die Legende von der Eignunshöffigkeit Gorleben weiter zu stricken“, ergänzte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Rückfragen an Kerstin Rudek, Tel. 0160 15 92 473 (in Berlin)
Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 510 56 06

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse