Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

"Lehren aus der Asse II werden nicht gezogen"

BI zum Asse-Abschlussbericht

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Asse II legte jetzt seinen Abschlussbericht vor. In der Frage, welche Folgerungen aus der Havarie der Atommülldeponie im Hinblick auf Gorleben zu ziehen seien, gehen die Meinungen der niedersächsischen Parlamentarier weit auseinander. CDU und FDP wollen den Vergleich zwischen den Salzstöcken nicht gelten lassen. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hingegen warnt:“Das Wirtsgestein Salz für den notwendigen sicheren Einschluss von hochgiftigen und hochradioaktiven Abfällen steht zur Disposition. „

Die Annahme, dass Salz kriecht und Hohlräume verschließen würde, also das Dogma der „Selbstheilungskräfte“ des Salzes, werde gerade durch ein Vorkommnis in der Asse II widerlegt, das auch für andere Salzstöcke von Bedeutung sei. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke verweist in diesem Zusammenhang auf die Suche nach einem vermuteten Hohlraum mit eingelagertem radioaktivem Abfall im niedersächsischen Atommülllager Asse, die bisher immer noch erfolglos geblieben ist. Bei den Probebohrungen durch das Verschlussbauwerk der Einlagerungskammer 7 wurden die Bohrmannschaften immer noch nicht fündig. Die Bohrung erreichte bis Ende vergangener Woche eine Tiefe von fast 29 Metern, wie die Asse-GmbH am Mittwoch mitteilte. Ein Hohlraum sei aber bislang nicht angetroffen worden. Ursprünglich hatten die Experten bei einer Tiefe von etwa 20 Metern, später dann bei 24,5 Metern die Grenze zur Einlagerungskammer erwartet.

Die Gorleben-Gegner warnen:“Die Konvergenzen sind auch bei jedem anderen Salzstock, in dem ein Bergwerk aufgefahren wird, zu erwarten.“

Gerade unter diesem Aspekt sei auch die Arbeitsberichte, die im Rahmen der „vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben“ erstellt werden, mit einem großen Fragezeichen zu versehen. So würde durch das aktuelle Vorkommnis in der Asse II der Arbeitsbericht 11 auf einen Schlag diskreditiert. Zu einem möglichen späteren menschlichen Eindringen künftiger Generationen in eine Atommülldeponie unterstellen die Wissenschaftler, die zur Zeit im Auftrag des Bundesumweltministeriums mit einem Budget von 9 Mio. Euro an der Planfeststellung Gorlebens arbeiten, eine umfassende Dokumentation und dass bei Bohrungen in vielleicht Tausenden von Jahren Griesversatz oder metallische Reste ein Warnsignal seien.

Ehmke: „Hier sitzen die Gorleben-Befürworter in ihrem wissenschaftlichen Turm und ziehen keinerlei Lehren aus der Havarie der Asse II, einige Jahrzehnte reichen hingegen schon, um eine Atommüllkammer im Salzgestein nicht mehr auffinden zu können.“

Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 – 510 56 06

Quelle VSG-Berichte: www.grs.de, Stichwort Publikationen

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