Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Wind bewegt: Station im Wendland

Die Energiewende braucht gerade jetzt eine starke Lobby. Die Stromkonzerne drohen wechselweise, Kraftwerke stillzulegen oder fordern „Stromautobahnen“ für Offshore-Anlagen. Sie haben den Einstieg in die Nutzung Regenerativer Energien teilweise verpasst und polemisieren gegen den „Wildwuchs“, vor allem bei den Energiemüllern. Um dagegen zu halten, fährt Rennradfahrer Sebastian Bock aus Potsdam bis zu den Bundestagswahlen mit seinem Tandemrad über 2.900 km quer durch Deutschland. 2.900 km für 2.900 Megawatt, die in diesem Jahr an Zubau Onshore zu erwarten sind. Je Megawatt ein Kilometer also.

Unter dem Motto „Wind bewegt“ macht er an über 30 Stationen der Energiewende und insbesondere der Windenergie Halt, um besondere Orte und Menschen kennenzulernen, die täglich für das Vorankommen der Energiewende arbeiten. Am kommenden Sonntag macht Bock Station im Wendland – Initiiert wird diese Aktion vom Bundesverband Windenergie e.V., Umweltgruppen, Windmüller und Anti-AKW-Initiativen unterstützen diese Tour. Trotz der Abschaltung von 8 Atomkraftwerken exportierte Deutschland im Jahr 2012 viermal mehr Strom als vor der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Die Energiekonzerne RWE, E.on, Vattenfall und EnBW drohen unverhohlen mit dem Abschalten von Gas-, Kohle- oder Atomkraftwerken.

„Am Abschalten von Atomkraftwerken werden wir sie nicht hindern“, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Das Problem der Konzerne: Sie haben die Energiewende verpennt.

„Dem Boten für die Energiewende können wir stolz berichten, dass bereits im Jahr 2011 im Wendland die Stromversorgung zu 100% aus Regenerativen Energien erreicht war “ sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Alternativen zur Energieversorgung stehen hier im Wendland nicht nur auf dem Papier, sondern sind für alle Menschen seit dem Frühjahr 1996 weit sichtbar: Windkraftanlagen am Jeetzeler Berg bei Lüchow, von insgesamt über 170 Kommanditisten aus den umliegenden Dörfern finanziert, machten den Anfang. Sie liefern einen nicht unerheblichen Beitrag zur örtlichen Stromversorgung.

„Sebastian Bock wollen wir aber auch die Botschaft mitgeben, dass die Stromkonzerne trotz anders lautender Meldungen weiter auf fossile und nukleare Kraftwerke setzen und dass immer noch Atommüll produziert wird“, so Ehmke.

Einer der Reibepunkte ist natürlich Gorleben, deshalb wird Bock um 10 Uhr am Beluga-Denkmal in Gorleben eintreffen und anschließend zum Jeetzeler Berg radeln. Dort wird zwischen 12.30 und 13.00 eine öffentliche Besichtigung der Windanlagen stattfinden. Wer Lust hat, ihn auf dieser Etappe zu begleiten, ist herzlich eingeladen.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 – 510 56 06

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