Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

„Don’t Nuke the Climate“ – Internationale Kampagne zum Klimagipfel COP 21 in Paris

Gruppen „für saubere Energie“ starten eine internationale Kampagne, um die Atomenergie aus den globalen Klimadiskussionen heraus zu halten. Die Initiativen – wie auch die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. – werden einen großen Block für eine Atom- und CO 2 freie Welt beim Pariser Klimamarsch im Dezember organisieren.

Dont nuke the climateGruppen für Saubere Energie aus der ganzen Welt haben heute eine internationale Kampagne zur Vorbereitung des Klimagipfels COP 21 in Paris im Dezember gestartet, um sicherzustellen, dass sich die an den Klimaverhandlungen Beteiligten für eine saubere Energie einsetzen und nicht auf die falschen Versprechungen der Atomlobby hören.

Einige der Gruppen hatten Kritik an ähnlichen Bemühungen bei den COP 6 Gesprächen in Den Haag im November 2010, bei denen erfolgreich die Atomenergie aus dem Handel von Emissionsrechten des Clean Development Mechanisms (CDM) Kyoto Protokolls ausgeschlossen wurden. Und andere Gruppen organisierten den großen und deutlich sichtbaren Block für eine atom- und CO2 freie Welt bei dem Klimamarsch im vergangenen Oktober in New York, an dem 400.000 Menschen teilnahmen.

Als ersten Schritt der Kampagne haben die Organisationsgruppen heute eine internationale Petition zur Unterzeichnung an führende Persönlichkeiten zur Unterstützung des Weges hin zu einer atom- und CO2 freien Welt gestartet. Die Petition kann auf folgender Webseite mitgezeichnet werden: www.wiseinternational.org/campaign/sign-petition

“In dem auslaufenden Kyoto Protokoll wird die Atomenergie richtigerweise aus den möglichen, zur Verfügung stehenden Lösungen ausgeschlossen, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Trotzdem ist die Atomwirtschaft in Zusammenarbeit mit mehreren Staaten dabei, für deren gefährliche und verseuchende Technologie zu werben, indem diese als klimafreundliche Option während der COP21 Klimagespräche in diesem Jahr verkauft wird,” erläutert Peer de Rijk von WISE-Amsterdam (World Information Service on Energy). “Wir appellieren an Tausende zivilgesellschaftliche Gruppen, sich uns für eine Kampagne anzuschließen, um die Aktivitäten der Atomlobby bei den COP21 Gesprächen zu blockieren und stattdessen sicherzustellen, dass die Welt den Weg der sauberen Energie wählt; das ist die einzige wirkliche Lösung des Klimaproblems.”

„Da sich die finanziellen Probleme von Areva weiter erhöhen werden und letztendlich der französische Steuerzahler zur Kasse gebeten wird, sollte sich Frankreich stattdessen in die Richtung erneuerbarer Energien bewegen,” sagte Danyel Dubreuil, Kampagnenleiter des französischen Anti-Atomnetzwerks Sortir du Nucléaire. “Aber die Regierung verlängert weiterhin die Laufzeiten der veralteten Reaktoren und unterstützt damit eine schmutzige, teure, gefährliche und veraltete Atomindustrie und sie wird wahrscheinlich die COP Gespräche dazu benutzen, ihre eigene nationale Atomindustrie zu retten, indem diese als sauber und klimafreundlich propagiert wird. Wir lehnen entschieden das Sponsoring der COP durch umweltverseuchende Unternehmen – insbesondere EDF – ab und wir werden das Greenwashing der Atomindustrie in Paris anprangern.“

“Atomkraft ist in keinster Weise eine Lösung des Klimaproblems,” erklärte Michael Mariotte, Präsident des in den USA ansässigen Nuclear Information and Resource Service, “Atomkraft ist und bleibt schmutzig, gefährlich und teuer; sie ist nicht CO2-frei; und sie fördert die Proliferation von Atomtechnologie. Die Kosten für saubere Formen der Energiegewinnung, wie Solar- und Windkraft, sind drastische gefallen und diese Energie steht überall zur Verfügung, während überall verstärkte Maßnahmen zur Energieeffizienz implementiert werden können. Eine kürzlich durchgeführte Analyse der U.S. Energy Information Administration hat gezeigt, dass eine verstärkte Förderung von Atomkraft den sauberen Formen der Energiegewinnung Ressourcen stiehlt, die schnellere und billigere Lösungen zur Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen darstellen und dadurch weitaus effektiver sind, unser Klimaproblem zu lösen.”

“Atomkraft stellt ein großes Spektrum von Verletzungen von Menschenrechten dar, von den universellen Menschenrechten auf Leben und Gesundheit, bis zu den unverhältnismäßigen Auswirkungen auf indigene Völker, Frauen, Kinder und zukünftige Generationen” sagte Sascha Gabizon des globalen Frauennetzwerks WECF “es ist traurig, dass der COP21 Klimagipfel in Frankreich stattfindet, wo die Macht der Atomindustrie ungebrochen ist”.

„Unseren Kindern werden radioaktiver Müll und Wracks von Atomkraftwerken hinterlassen. Dies wird Hunderte von Milliarden Euro kosten und diese Radioaktivität wird eine Belastung der kommenden 40.000 Generationen darstellen. Trotzdem gibt es keinen Fortschritt bei der weltweiten Handhabung des Atommülls. Der Stopp des Verbrauchs fossiler Energieträger, wie dies bei den kürzlichen Gesprächen auf dem G7 Gipfel in Elmau erwähnt worden ist, ist ein Schritt in die Richtung nachhaltiger Entwicklung, aber nur dann, wenn auch die Atomenergie verboten wird. Das ist unsere Forderung, die wir im Dezember nach Paris tragen werden!“ sagte Kerstin Rudek von der BI Lüchow-Dannenberg.

„Atomkraft ist der falsche Prophet, ein selbsternannter Messias mit niedrigem Ausstoß von CO2 und einem grünen Gesicht als Ausdruck einer verfehlten Technologie und massiver Kosten, selbst bevor irgendetwas vollkommen aus dem Ruder läuft, wie Tschernobyl und Fukushima, sagte Dr. Reinhard Uhrig von Österreichs Global 2000. “Don’t nuke the climate – Abschalten Jetzt!“

“Russland hat katastrophale Erfahrungen mit Atomkraft und der Handhabung von Atommüll gemacht. Gleichzeitig verstärkt die russische Regierung ihre Bemühungen, neue Reaktoren überall auf der Welt als sichere und klimafreundliche Lösung zu verkaufen. Das ist zynisch und unverantwortlich und muss gestoppt werden. Es muss in Paris eine eindeutige Stellungnahme geben zu sauberer Energie,” sagte Vladimir Sliviak von Ecodefense aus Moskau.

“Eine nukleare Zukunft wird nur noch weitere Tschnernobyls und Fukushimas mit sich bringen” fasst Peer de Rijk von WISE Amsterdam zusammen. “Saubere Energie ist der bessere Weg und reduziert darüber hinaus auch den Ausstoß von Treibhausgasen. Darum werden wir in Paris sein: wir wollen sicherstellen, dass die Welt nicht den schrecklichen Fehler macht, auf den gescheiterten atomaren Weg zurückzukehren.”

Kontakt: Kerstin Rudek, BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Tel. 05882-987435

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