Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Reine Oberflächenkosmetik: Rückbau der Mauer in Gorleben angekündigt
„Die Mauer muss weg!“ Was Anti-AKW-Initiativen rund um Gorleben in Anspielung auf die Berliner Mauer immer wieder gefordert hatten, will jetzt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) umsetzen. Wolfram König, BfS-Präsident, stellte Ende letzter Woche der Endlagerkommission in Berlin Pläne vor, wie die Oberflächenanlagen des sogenannten Erkundungsbergwerks Gorleben zurück gebaut werden.
Bisher ist das Gelände mitten im Wald durch einen Zaun, eine hohe Betonmauer mit Natodraht hermetisch abgeriegelt. Nur selten gab es erfolgreiche Besetzungsversuche, zuletzt am 22. Mai am Rande der Widerstandsparty der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), zu der Tausende kamen, um den endgültigen Atomausstieg und das Ende Gorlebens als Endlagerprojekt zu fordern. Das Aktionsgeschehen – eine Pflanzaktion, Musik und Jonglage – beschränkte sich auf die Wiese vor der Mauer.
Es gehe nun darum, die Anlage auf einen üblichen industriellen Standard zu bringen und bürgernäher zu gestalten, sagte König laut Süddeutscher Zeitung. „Diese Mauern passen nicht mehr in unsere Zeit.“ Er kündigte an, ein großer Teil der Gebäude solle abgerissen werden, andere sollen anderweitig genutzt werden. Für Verwaltung und Betrieb des Schachtes sollen nur einige wenige Gebäude übrig bleiben, darunter die Schachtanlagen.
„Zu der Abrissparty möchten wir gern eingeladen werden“, schreibt die BI.
Allerdings werde der Öffentlichkeit wieder einmal Salz in die Augen gestreut, denn der Kern des Projekts, die Schachtanlage bleibe erhalten.
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Der Rückbau der Oberflächenanlagen ist reine Oberflächenkosmetik, eine weiße Landkarte bei der Endlagersuche ist das nicht. Dazu müssen die Hohlräume und Strecken unter Tage verfüllt werden.“
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06
- Hintergrund: Neue Endlagersuche?
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