Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Brennelement–Exporte nach Belgien und Frankreich stoppen! Demo am 31. Januar in Lingen

Im Zusammenhang mit den maroden Atomkraftwerken in Belgien gerät die Brennelementefabrik in Lingen (Emsland) zunehmend in den Fokus der Kritik: In ihr werden Brennstäbe u. a. für das belgische Atomkraftwerk (AKW) Doel produziert. Ein breites Bündnis von Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und Niedersachsen sowie Vereine und Umweltverbände ruft deshalb für den 31. Januar zur Teilnahme an einer Demonstration in Lingen auf. Der Auftakt ist um 14 Uhr am Lingener Bahnhof.

Exportgenehmigung für die Brennelemente aus Lingen aufheben

In dem Aufruf zur Demonstration, den bereits rund 30 Organisationen unterschrieben haben, heißt es: „Die Bundesregierung und die niedersächsische Landesregierung müssen die Exportgenehmigung für die Brennelemente aus Lingen aufheben. Die Brennelementefertigung muss gestoppt werden. Die Betriebsgenehmigungen für die Brennelementefabrik in Lingen und das AKW Emsland müssen den Betreibern entzogen werden. Wir fordern Bundesumweltministerin Hendricks und Niedersachsens Umweltminister Wenzel auf, sich aktiv für einen Atomausstieg einzusetzen, der seinen Namen verdient hat.“

Die vom französischen Atomkonzern Areva betriebene Brennelementefabrik in Lingen fällt immer wieder durch Pannen auf, besitzt aber dennoch eine zeitlich unbefristete Betriebsgenehmigung. Dort werden Brennelemente u.a. für die Reaktoren in Doel (Belgien), Fessenheim und Cattenom (Frankreich) produziert. An allen drei AKW-Standorten kommt es immer wieder zu gravierenden Zwischenfällen. In den belgischen Atomkraftwerken gab es zuletzt um den Jahreswechsel herum mehrere Störfälle und Schnellabschaltungen. Trotz unzähliger Haarrisse in den Reaktorbehältern von Doel 3 und Tihange 2 genehmigte die belgische Atomaufsicht das Wiederanfahren beider Risikomeiler.

Resolution für das sofortige Aus der Atomanlagen in Lingen

Bereits 2015 forderten über 130 Initiativen und Verbände in einer Resolution an die niedersächsische Landesregierung und die Bundesregierung das sofortige Aus für die Atomanlagen in Lingen. Die gleiche Forderung haben Anti-Atomkraft-Initiativen zum Jahreswechsel erneut an Bundesumweltministerin Hendricks, Landesumweltminister Wenzel (Niedersachsen) und Landesumweltminister Remmel (NRW) gestellt. Nach Angaben der Anti-Atomkraft-Organisationen ist es nicht genug, den Zustand belgischer Atomkraftwerke in der Presse harsch zu kritisieren – die Worte müssen sich auch in wirksamen Taten sowie einer klaren Haltung gegenüber der Atomaufsicht und der Regierung in Belgien niederschlagen. Empört sind die Initiativen vor allem darüber, dass Bundesministerin Hendricks nicht alles in Bewegung setzt, um die deutsche Beteiligung an der von ihr erkannten Gefahrenlage zu beenden. Das ist heuchlerisch.

Die Ministerin muss vor dem Treffen am 25. Januar mit der belgischen Atomaufsicht die entsprechenden Exportgenehmigungen einkassieren und einen konkreten Ausstiegsfahrplan für die Brennelementefabrik in Lingen auf den Tisch legen.

Zentrale Hauptforderung der Anti-Atomkraft-Bewegung bleibt die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Weltweit!

Kontakt:

  • Peter Bastian, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, 0157-86269233
  • Christina Burchert, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf, 0171-2804110
  • Udo Buchholz. Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), 02562-23125

Zur Teilnahme an der Demonstration rufen folgende Organisationen auf (Stand 20.01.2016):
Aachener Aktions¬bündnis gegen Atomenergie, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, AntiAtomBonn, AntiAtom-Bündnis Niederrhein, Antiatomgruppe Osnabrück, Anti-Atom-OWL (Ostwestfalen/NRW), AntiAtomPlenum Köln, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf, Atomianer, Attac Gruppe Emsland, Bündnis „Stop Tihange“, Bündnis 90 / Die Grünen / GAL Kreisverband Münster, Bürgerinitiative (BI) Kiel gegen Atomanlagen, BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – Kreisgruppe Essen, BUND – Lan¬desverband NRW, BUND – Regionalgruppe Münster, Düssel Solar, Elternverein Restrisiko Emsland, JunepA AG Atom, Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG), Robin Wood, SOFA Münster – Initiative für den sofortigen Atomausstieg, Solarenergie Förderverein Deutschland.

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

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