Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Ein Ausrufezeichen!
Die Endlagerkommission des Deutschen Bundestages hat ihre Empfehlungen veröffentlicht. Ein guter Zeitpunkt, fand Hiltrud Lotze (MdB-SPD), ihren Fraktionskollegen Matthias Miersch zu einer Debatte ins Wendland einzuladen. Eine gute Gelegenheit, fanden einige widerständige Bauern, mit dem Traktor zur Info-Veranstaltung zu fahren.
„Das ist ein Ausrufzeichen!“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke auf der gut besuchten Veranstaltung im Gildehaus Lüchow. Denn mit wachsender Sorge sehe man, dass aus den Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt wurde: Ein politisch verbrannter und geologisch äußerst fragwürdiger Standort wie der Salzstock Gorleben werde voraussichtlich nicht aufgegeben.
Miersch räumte ein, dass die Tücke im Detail lege. So sei bisher keine Einigung darüber erzielt worden, welche Rolle ein intaktes Deckgebirge über einem Endlager spiele. Er setze sich auch dafür ein, dass die Kommission eine Erklärung zu Gorleben abgibt.
„Wundern Sie sich nicht, wenn in den nächsten Wochen und Monaten die Trecker rollen“, hieß es in der Veranstaltung. Der ambitionierte Zeitplan der Kommission, so die Einwände, verhindere, dass über das bekannte Konzept der geologischen Tiefenlagerung auch andere Formen des Umgangs mit dem Atommüll ernsthaft untersucht wurden. „Wie soll denn ein Rücksprung bei der Endlagersuche und eine Fehlerkorrektur möglich sein, wenn das Datum für die Eröffnung eines Endlagers schon feststehe“, wandte Ehmke ein. Andere Diskussionsteilnehmer_innen beklagten, dass nicht einmal der Einbruchsee in Rambow, der in Verbindung mit dem Salzstock steht, ein Ausschlusskriterium sei.
Einig war man sich allerdings in einem gewichtigen Punkt, dass die Endlagersuche mit der Kommissionsarbeit nicht streitfrei gestellt wurde: Würden andere potentielle Regionen außer Gorleben ernsthaft geprüft, breche der gesellschaftliche Großkonflikt, wie mit den Hinterlassenschaften der Atomkraftnutzung umgegangen werden soll, erkennbar überall erneut auf und bliebe nicht auf das Wendland beschränkt.
Foto und Text: Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06
KONTAKT
Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06