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Freitag, 21. September
Gestern fand unsere Abendveranstaltung in Greenfield in einem Kulturzentrum statt. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan von politischen Veranstaltungen mit Musikprogramm bin. Es war mit 50 Leuten die bisher am besten besuchte Veranstaltung unserer Info- und Mobilisierungstour.
Die Stimmung im Hawks and Reed Performing Arts Center war fantastisch, Wildcat O’Halloran mit ihrem Chicago Blues beeindruckend. Wir hatten viele Gespräche über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Atomkraft- Situationen in Deutschland und den Vereinigten Staaten. To make it short:
1) In der BRD werden alle AKW bis 2022 stillgelegt. In den U.S. laufen 98 AKW – Atomausstieg nicht geplant
2) Es gibt in der BRD Zwischenlager – drei zentrale in Ahaus, Lubmin und Gorleben und weitere dezentrale an zahlreichen AKW. In den U.S. lagern die abgebrannten Brennelemente unter freiem Himmel mit dünnen Betonummantelungen an den AKW, zum großen Teil inmitten von Wohngebieten. Es gibt keine Zwischenlager.
3) In der BRD wurde ein zukünftiges Endlager rein politisch motiviert erkoren: Gorleben. In den Staaten wurde ebenfalls ein zukünftiges Endlager erkoren: Yucca Mountain.
In der BRD gab es 13 Castortransporte mit 113 Castorbehältern zu diesem favorisierten Endlagerstandort Gorleben. Die Transporte wurden nach erfolgreichen massiven Protesten eingestellt, ebenso die Arbeiten am so genannten Erkundungsbergwerk Gorleben. Die Suche nach einem künftigen Endlager ist eröffnet. Ob sie zu anderen Ergebnissen, als Gorleben führt, sei dahingestellt. In den Staaten wurde das Projekt Yucca Mountain 2010 begraben und die Arbeiten ruhen seitdem. Plan B gibt es – noch – nicht. Nur den Wunsch des Department of Energy (DOE) und der Atomindustrie, den Atommüll in den Westen zu transportieren, um ihn irgendwann bei indigenen Gemeinden in Texas und/ oder New Mexico zu verklappen. Hier setzt unsere Tour an.
Medienberichte
recorder.com: Activists rally against nuclear waste transport
wwlp.com: Environmental group raises concerns over transport of nuclear waste