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Der Bund zweifelt an sich selbst

Kürzlich wurde bekannt, dass der schwach- und mittelradioaktiven Atommüll bis 2057 im Zwischenlager Ahaus bleiben soll. Die eine bundeseigene Behörde zweifelt mit dieser Entscheidung offenbar an den Zeitplänen einer anderen bundeseigenen GmbH.

Nach derzeit geltendem Recht muss das Lager in Ahaus 2020 geräumt werden. Seit dem 1. August 2017 wird die Sammelstelle von der bundeseigenen „Gesellschaft für Zwischenlagerung“ (BGZ) betrieben.

Der Großteil des deutschen schwach- und mittelaktiven Abfalls soll im ehemaligen Eisenerzbergwerk Schacht Konrad bei Salzgitter verklappt werden. Seit April 2017 hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) die Betreiberverantwortung für das Atommülllager übernommen. Schon vor Jahren wurden alle Bedenken gegen die Eignung des ehemaligen Eisenerzbergwerks mit einem letztinstanzlichen Gerichtsurteil vom Tisch gewischt und der Umbau offiziell genehmigt. Seitdem explodieren die Kosten, die Fertigstellung rückt in die Ferne. Im März 2018 wurden weitere Verzögerungen bekannt: Die BGE rechnet auf der Basis eines Gutachtens des TÜV Rheinland mit einer Beendigung der Bauarbeiten im ersten Halbjahr 2027.

Nun stellt sich die Frage: Warum eine Verlängerung der Einlagerungsgenehmigung in Ahaus bis 2057? Offenbar zweifelt die bundeseigene BGZ an den aktuellen Konrad-Plänen der bundeseigenen BGE.

Wie ich bereits im Blog von .ausgestrahlt schrieb, bekräftigt dieses Erkenntnis in jedem Fall die Kritik an den zeitlichen Planungen sämtlicher Atommüllpläne in Deutschland, ob für Schacht Konrad oder für die „neue Suche“ nach einem Atommüll-Lager für den hochaktiven Abfall. Es herrscht offensichtlich Planlosigkeit.

Proteste angekündigt

Aus Protest gegen diese Pläne sowie angekündigte Atommüll-Lieferungen ruft die BI Ahaus am kommenden Sonntag zu einer Demo auf. Anfang März soll eine große Aktion folgen.

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Jan Becker

Jan hat jahrelang die Webseite contratom.de betrieben, schreibt heute den Blog von .ausgestrahlt und betreut die Webseiten der BI und des Gorleben Archiv.