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#nicht_mein_endlager!
Junge Anti-Atom-Aktivist*innen haben an einem offiziellen Workshop der Endlagersuche teilgenommen und üben nun Kritik: Die Behörden sorgen zwar für die Unterbringung in 4*-Hotels und kostenlose Anreise, umfangreiche Buffets – aber die Veranstaltung selbst sei „mehr Schein als Sein“. Denn die diskutierten Inhalte und Ideen haben keinen Einfluss auf das Suchverfahren, die wichtigsten Entscheidungen sind schon gefallen.
Der Workshop mit dem provokanten Titel „#dein_endlager – Wenn sich junge Menschen einmischen“ fand am 25.-27. Oktober in Kassel statt und sprach bewusst die Generation an, die sich wohl-oder-übel mit den Hinterlassenschaften der Atomenergie beschäftigen muss. Eingeladen waren junge Menschen von 16-30 Jahren.
Aktivist*innen von „junepA“ (junges Netzwerk für politische Aktionen) haben an der Veranstaltung, die gemeinsam vom Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE), der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und dem Nationalen Begleitgremium(NBG) ausgerichtet wurde, teilgenommen.
Was erstmal nach Beteiligung klingt, „ist für uns mehr Schein als Sein“, urteilen sie.
„Die wirklich wichtigen Entscheidungen wurden schon längst getroffen: Bei den Kriterien für die Endlagersuche oder den Rahmenbedingungen des Suchverfahrens dürfen wir nicht mitreden“, lautet die zentrale junepA-Kritik.
Die Endlagersuche sei in Kassel „als spannendes Abenteuer“ inszeniert worden, mit Inputs zum Thema „Storytelling“, einer Fotobox und einem Escape Game. Schließlich sei Hauptthema des Workshops die Frage gewesen, wie die Jugend am besten erreicht werden könne.
Nach dem Workshop urteilen die junepA-Aktivist*innen jedoch: „Wir sollen dabei helfen, eine gute PR für ein schlechtes Suchverfahren zu machen.“ Ihrer Ansicht nach sei das Endlager-Suchverfahren „entgegen aller Versprechungen nicht (oder nicht genug) partizipativ, wissenschaftsbasiert und transparent“.