Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

„(M)ein Leben ohne Ort“

Unter diesem Titel findet am 15. April eine Online-Veranstaltung statt, und zwar im Rahmen von internationalen Aktionswochen der Heinrich-Böll-Stiftung in Schleswig-Holstein.
Die Frage an die Teilnehmenden lautet: Haben Sie einen Lieblingsplatz an Ihrem Ort? Einen Lieblingsblick? Was macht es mit uns, wenn dieser Lieblingsort gefährdet oder nicht mehr betretbar ist oder einfach nicht mehr existiert?
Sieben Menschen, denen das eine oder das andere widerfahren ist, erzählen von ihrem Leben und ihren Gedanken und Gefühlen. Darunter sind Zeitzeug*innen aus Tschernobyl, Fukushima, aus Orten, die dem Braunkohletagebau weichen mussten – oder aus Gorleben.

Die Wahl fiel auf Wolfgang Ehmke, den Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Dessen Familie stammt aus Gorleben und er selbst verbrachte einen Teil seiner Kindheit bei den Großeltern im dortigen alten Schulhaus – sein Großvater war dort jahrzehntelang Dorfschullehrer. „Ausgerechnet in dem alten Schulhaus befindet sich seit geraumer Zeit die Infostelle der Zwischenlager-Betreiberfirma, und das war der Ausgangspunkt für meine Erzählung“, so Ehmke, der sich seit der Standortbenennung Gorlebens im Jahr 1977 in der BI gegen die Nutzung der Atomkraft und gegen Gorleben als Atommüllzentrum engagiert.

Die Aktionswochen haben anlässlich des 10. Jahrestages der Fukushima-Katastrophe Mitte März begonnen und enden Ende April mit dem Jahrestag der Tschernobyl-Havarie. Die Bandbreite reicht von Schulbesuchen und Diskussionsrunden im öffentlichen Raum bis zu Ausstellungen von Künstler*innen oder Filmvorführungen. Begleitet werden die Veranstaltungen dabei von Zeitzeug*innen, Expert*innen und betroffenen Menschen aus den Ländern Belarus, Japan & Ukraine. Eine besondere Aufmerksamkeit erhalten dabei die Liquidator*innen die bei den Aufräumarbeiten der Katastrophen vor Ort waren.

Die Themenschwerpunkte sind dabei nicht ausschließlich die Katastrophen und deren Folgen in Tschernobyl und Fukushima, sondern es geht auch um die daraus folgenden Herausforderungen an die Gesellschaft. „Für uns ist es die Frage, wie die Gesellschaft mit dem Atommüll umgeht“, sagt Ehmke. „Und ob Gorleben immer noch als Rückfalloption angesehen wird.“

Donnerstag, 15. April, 18-20 Uhr
als Online-Veranstaltung, alle Infos und Anmeldung hier

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

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Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

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