Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Atommüll – ab nach Gorleben?
Mit dem Vorschlag, alle Castorbehälter der Republik sollten in Gorleben zwischengelagert werden, hatte der Landshuter Landrat Peter Dreyer (Freie Wähler) vor kurzem Furore gemacht. Nun hat er in dem Günzburger Landrat Hans-Georg Reichhart (CSU) einen ersten Mitstreiter gefunden.
In Reichardts Landkreis liegt das AKW Gundremmingen mit dem Brennelemente-Zwischenlager Gundremmingen (BZM). Dort stehen 127 Behälter mit hochradioaktivem Müll, die Genehmigung läuft 2046 aus. In Dreyers Region befindet sich das Zwischenlager „Bella“ (AKW Isar), dort lagern 88 Behälter und die Genehmigung läuft ein Jahr später aus.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) nimmt den Vorstoß der bayrischen Kommunalpolitiker zum Anlass zu einer Replik:
„Die Aufbewahrungsgenehmigung in Gorleben läuft deutlich früher, nämlich 2034 aus, da könnten wir – im gleichen Stil wie die Sankt-Florianer Dreyer und Reichhart – fordern, dass die 113 Behälter an die Ursprungs-AKW-Standorte zurücktransportiert werden. Das wäre jedoch unverantwortlich, wir drängen hingegen auf deutlich höhere Sicherheitsstandards bei der Aufbewahrung des Atommülls, weil die Behälter nur noch einmal, und zwar in Richtung Endlager transportiert werden sollen, um die Transportrisiken zu minimieren. Übrigens: In Gorleben war bekanntlich nie ein Atomkraftwerk in Betrieb, es ist nie Atommüll angefallen, der kommt von anderswo.“
Hintergrund: Derzeit befinden sich im Brennelementzwischenlager Gorleben 113 Behälter, fünf mit abgebrannten Brennelementen aus Philippsburg, Neckarwestheim – und ausgerechnet Gundremmingen, und dann noch 108 aus der Wiederaufarbeitungsanlage Cap de La Hague.
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke:
„Darunter sind laut bundeseigener Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) 10 Castorbehälter, die allein dem AKW Isar zugerechnet werden, und man muss wissen, dass erst seit 2005 – dem gesetzlichen Verbot der Wiederaufarbeitung – kein bayrischer Müll mehr in andere Bundesländer verbracht wurde. Zielort war stets Gorleben.“
Darüber hatte der Bayrische Rundfunk ausführlich berichtet, der Beitrag wurde leider gelöscht, aber über die Facebook-Einträge konnten wir das rekonstruieren können:
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06
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