Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben geht in die erste Runde

Die Zwischenlagerung der hochradioaktiven Abfälle in Gorleben geht in die Verlängerung. Bereits am 22.November 2024 stellte die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) den Antrag zu einer vorgelagerten Umweltverträglichkeitsprüfung.

Die BGZ umriss ihr Vorhaben vor rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörern am Dienstagabend (28.1.) im Tagungshaus Verdo in Hitzacker.

Das Brennelemente-Zwischenlager Gorleben (BZG) verliert bekanntlich 2034 seine Genehmigung, es ist die erste Atommülldeponie bundesweit, die in die Verlängerung geht, zumal die Endlagersuche sich zeitaufwändiger als ursprünglich erhofft gestaltet. „Deshalb richtet sich die Aufmerksamkeit erneut auf Gorleben“, hält die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fest, „denn hier werden fortan die Maßstäbe für die Sicherheit und Sicherung der oberirdischen Langzeitlager ausgehandelt.“ Im Jahr 2026 werde laut BGZ der Antrag nach § 6 des Atomgesetzes zur verlängerten Zwischenlagerung folgen.

Als kleinen Erfolg verbucht die BI, dass die BGZ den Antrag auf die vorhandenen 113 Behälter beschränken wird.

„Das ist eine gute Nachricht, dafür haben wir gekämpft, denn wir hatten weitere mögliche Castortransporte vor Augen, zumal das Zwischenlager in Brunsbüttel seit 2015 ohne Genehmigung betrieben wird und aktuell ja auch 152 Transporte aus Jülich ins Zwischenlager Ahaus angekündigt sind“, merkt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an: „Der Grundsatz, dass es nur noch einmal zu Transporten, nämlich zum prospektiven Endlagerstandort geben soll, wackelt.“

Proteste wurden laut, als der BASE-Vertreter Dr. Christoph Bunzmann die „nach heutigen Ansprüchen“ geltenden Sicherheitsanforderungen umriss. Er unterstellte, dass bis zum Jahr 2050 ein Endlagerstandort feststehe und ließ offen, welcher Zeithorizont bei einer Genehmigung für die Sicherheit und Sicherung der Atommülldeponie betrachtet werden müsse.

„Unabhängig vom Antrag der BGZ, die noch offenließ, für welchen Zeitraum die verlängerte Zwischenlagerung beantragt werde, muss aus unserer Sicht auf die nächsten 80 bis 100 Jahre geschaut werden, da spielt die Alterung der Behälter, der Gebäude eine Rolle wie auch künftige Bedrohungen von außen,“ merkt die BI an.

Ein Beispiel hatte Ingo Bastian von der Fachgruppe Radioaktivität der BI als Modell aufgebaut: es veranschaulicht den möglichen, gezielten Absturz eines Airbus A 380 auf das dünnwandige Hallendach. Die Sicherheitsbetrachtungen haben sich fortentwickelt, das zeigte er am Beispiel der Atomkraftwerke Krümmel (Lastfall Starfigther) und Brokdorf (Lastfall Phantom) – der Maßstab für die Sicherheitsbetrachtungen heute sei die statische und thermische Belastung am Beispiel des Lastfalles Airbus A 380.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 501 56 06

Foto: BI Umweltschutz

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