Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Späte Einsicht – Merkels Buch „Freiheit“ BI lädt die ehemalige Kanzlerin ein
Wir schreiben das Jahr 1994, der erste Castor in Phillipsburg wurde beladen, aber es gab große Probleme bei der Trocknung im Innern des Behälters, Metallspäne wurden entdeckt, der Primärdeckel klemmte. Angela Merkel, seinerzeit Bundesumweltministerin, verharmloste diese Probleme auf einem CDU-Kreisparteitag im März 1995 in Lüchow mit dem legendären Satz, das sei wie beim Kuchenbacken, da ginge schon mal etwas Backpulver daneben. Und zu den Ängsten in der Bevölkerung vor der Atommüllfracht merkte sie an, „als wenn die Welt untergeht“.
In ihrem Buch „Freiheit“ distanziert sie sich davon: „Meine Worte hatten jedes Einfühlungsvermögen vermissen lassen. Umweltverbände kritisierten mich scharf dafür, jahrelang. Es war ein schweres Versäumnis von mir, diesen Fehler nicht umgehend einzugestehen.“
Die Elbe-Jeetzel-Zeitung greift nun diese Buchpassage auf, denn es gab bei Merkel Erinnerungslücken, einen „Makel im Merkels Memoiren“.
„Sie war zweimal im Wendland und die Begegnung mit der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Bäuerlichen Notgemeinschaft und weiteren Personen fand erst am 26. Februar 1997 statt, bei der sie sich in der „Höhle des Löwen“ wähnte“, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, der als Zeitzeuge weitere Details lieferte.
„Eine späte Einsicht und eine Entschuldigung, so lesen wir das heute. Bemerkenswert auch, dass sie weiterhin klar zum Atomausstieg steht, im Gegensatz zur heutigen Position der Unionsparteien“, so die BI. Allerdings fehle hier auch hier etwas in den Memoiren, denn ein weiterer gewichtiger Grund für den Atomausstieg nach der Katastrophe in Fukushima 2011 war zweifelsohne die Befürchtung, die CDU könne in Baden-Württemberg die Wahlen verlieren. Ihren parteiinternen Gegenspieler Günther Oettinger hatte sie 2009 nach Brüssel weggelobt, der entwarf schon im Dezember 2011, im Jahr des Atomausstiegs unter Schwarz-Gelb, seine „Energy Roadmap 2050“ – eine Blaupause für die Förderung der Atomkraft in Europa (siehe „Das Wunder von Gorleben, S. 88/89.
Ehmke: „Wir laden Angela Merkel zu einem Talk ins Wendland ein. Über diese und andere Ungereimtheiten würden wir gern mit ihr reden.“
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 501 56 06

KONTAKT
Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06