4.12., 15.30 Uhr: Endlagersuche – ein Resümee (online!)

Unter dem Titel „Wie verlief die Fachkonferenz Teilgebiete? Wie steht es um die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Endlagersuche?“, möchte die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg ein Resümee ziehen. Geplant war das als Präsenzveranstaltung in einem Gasthof. Die geladenen Gäste - Bettina Gäbel und Svenja Fassbinder - müssten dafür aus Bayern anreisen: Mit Blick auf die Pandemie, so wurde nun entschieden, sei das nicht vertretbar. Deshalb wird diese Veranstaltung lediglich als Zoom-Konferenz stattfinden.

Beide Frauen waren als gewählte Bürger:innen in der Vorbereitungsgruppe der Fachkonferenz vertreten und konnten so tiefe Einblicke gewinnen. Hinzu kommen Asta von Oppen aus Gartow, die vor kurzem wie auch Bettina Gäbel in eine neue Beratungs- und Vorbereitungsgruppe gewählt wurde, die die Öffentlichkeitsbeteiligung bei den Auswahlschritten der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) gewährleisten soll, und Wolfgang Ehmke. Der BI-Sprecher hatte im Rahmen der Fachkonferenz einen Antrag erarbeitet, der darauf zielte, die Öffentlichkeitsbeteiligung über die nächsten Monate und Jahre hinaus zu implementieren. Der Grund: gerade in der Phase, in der die BGE von über 50 Prozent der Landesfläche nun den Fokus auf nur wenige Standortregionen richten muss, war keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen.

„Wir erwarten uns von diesem Austausch mit den „Insidern“ fundierte Einblicke in die anstehende Arbeit“, so die BI.

Es bleibt bei der bisher angekündigten Zeit, Samstag den 4. Dezember 15.30 Uhr.
Allerdings ist jetzt eine Anmeldung für die Zoom-Konferenz nötig: unter buero@bi-luechow-dannenberg.de.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel.: 0170 510 56 06

Asta von Oppen

Grüne Kommunalpolitikerin in der Samtgemeinde Gartow, zu der auch Gorleben gehört. Rechtshilfe Gorleben, Netzwerk Nukleares Gedächtnis, BI-Mitglied, seit der Standortbenennung Gorlebens engagiert

War Vertreterin der ersten Vorbereitungsgruppe Fachkonferenz Teilgebiete

Ist jetzt Vertreterin der Gruppe „Kommunale Vertreter:innen“ der Beratungs- und Vorbereitungsgruppe Fachforum Endlagersuche, denn sie ist beratendes Mitglied des „Fachausschusses Atom“ der KT Lüchow-Dannenberg.

Die Gemeinde ist Standort für zwei Zwischenlager, außerdem ist das Wendland bei der Endlagersuche von vier Tongebieten berührt.

Sie sagt:

„Landkreise und Kommunen müssen sich zusammen mit NGOs, Kirchen etc. selbstbewusst und kritisch einbringen.  Fragen und Kritik muss gebündelt eingebracht und hartnäckig verfolgt werden.“

 

Bettina Gäbel

Sie kommt aus einem kleineren Ort südlich von München und somit nicht aus einem der genannten Teilgebiete.

Kommunikationsberaterin, kommt aus den Geisteswissenschaften (Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte), hat auch einen journalistischen Hintergrund und Erfahrung in leitenden Positionen großer Konzerne in Unternehmenskommunikation und Marketing (Branchen Beratungs- und Wirtschaftsprüfung, Bau-/Industriedienstleistung, Energie und IT-Beratung) gesammelt

Sie war drei Jahre Mitglied im Nationalen Begleitgremium, reingerutscht als eine „Zufallbürgerin“. Sie begleitet das Thema von daher seit der Startphase und sagt:

„Ich habe mich von Anfang an begeistert für den Gedanken, dass dieser Prozess eine Blaupause für Partizipation und für ein verändertes Demokratieverständnis im Umgang mit konfliktbehafteten Themen werden könnte.“

Svenja Fassbinder

Wohnt in Wunsiedel und arbeitet als Kommunale Jugendpflegerin könnte man auch „in der außerschulischen Bildung/ Jugendarbeit“. Svenja engagiert sich gegen die Naziaufmärsche in Wunsiedel und ist dort eine der Sprecherinnen von dem Bündnis Wunsiedel ist bunt. Die Kreisstadt stand lange im Fokus von Neonazis, weil Adolf Hitlers sogenannter Stellvertreter Rudolf Heß hier begraben war. Sie sagt:

„An das Thema bin ich gekommen, da ich auch im Dunstkreis eines Teilgebiets lebe und dementsprechend über die Fachkonferenz und das Thema berichtet wurde. Außerdem hatten sich ein paar Bekannte dort angemeldet. Da wir zu dieser Zeit sehr hohe Inzidenzen im Landkreis hatten und wir alle in unseren Wohnzimmern saßen hatte ich- so blöd es klingt- nichts Besseres zu tun... Das soll aber natürlich nicht abwertend klingen.“

 

Wolfgang Ehmke

Langjähriger Sprecher der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Hat den Antrag für die zweite Beratungskonferenz zur Verstetigung der Fachkonferenz mitformuliert.

Er sagt: „Die Beteiligung lässt sich von Selbstorganisation der Zivilgesellschaft bei der Endlagersuche nicht trennen, sie ist kein Selbstzweck. Wenn Standortregionen und später mögliche Standorte benannt werden, wird das deutlich: Gegen den Widerstand der Zivilgesellschaft lässt sich – hoffentlich! - keine Atommülldeponie errichten, sie ist deshalb in jeder Hinsicht als gewichtiger Player beim Suchverfahren involviert. Sei es „von innen“ oder „von draußen“.“