Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Röttgen-Besuch: Gorleben-Gegner demonstrieren Geschlossenheit

Bundesumweltminister Norbert Röttgen wird am kommenden Montag vor dem Kreistag Lüchow-Dannenberg sprechen, er folgt einer Einladung des Gremiums nach Hitzacker.

Der CDU-Politiker hat – das sei dem Gespräch mit der niedersächsischen Landesregierung zu entnehmen – nichts im Gepäck, was die Geschlossenheit der Gorleben-Gegner der Gruppe X und der Initiativen lockern und zur Teilnahme einem „Dialog“ locken könnte. „Norbert Röttgen kommt, unsere gemeinsame Erklärung ist schon da“, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Das hinlänglich bekannte Dialog-Angebot Röttgens bleibe unannehmbar, weil Baumaschinen unter Tage mit der Aufhebung des Moratoriums weiter Fakten schafften und handverlesene Institute bereits an einer vorläufigen Sicherheitsanalyse arbeiteten, die einen Dialog zur Farce machten.

Unisono erklären der Landrat, Kommunalpolitiker, Bäuerliche Notgemeinschaft und Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), DGB sowie alle oppositionellen Landtags- und Bundestagsparlamentarier/innen des Wahlkreises Lüchow-Dannenberg/Lüneburg in einem offenen Brief, der heute als ganzseitige Anzeige in der Elbe-Jeetzel-Zeitung erscheint: „Ein solcher Dialog kann nichts anderes sein als eine Alibiveranstaltung, die den Weg zur Durchsetzung eines Atommülllagers in Gorlebens nur garnieren soll. Einen Weg, der schon 1977 eingeschlagen wurde, und der sich als gefährliche Sackgasse erwiesen hat. Diesen Weg gehen wir nicht mit. Herr Bundesumweltminister, wir wollen eine offene und transparente Debatte über das Atommüllproblem. In ganz Deutschland. Keinen regionalen Scheindialog.“

Bedingung dafür, dass das fachliche und gesellschaftliche Wissen, das man sich in über dreißig Jahren seit der Standortbenennung Gorlebens angeeignet habe, in einen solchen Dialog einfließen könne, sei die Aufgabe des geologisch und politisch verbrannten Salzstocks als Atommüllendlager und das Ende der Atommüllproduktion. In zahllosen Diskussionsrunden, im Bürgerdialog Kernenergie und dem Arbeitskreis Endlagerung hätten die Gorleben-Gegner ihre Gesprächsbereitschaft demonstriert, nun aber müsse der gordische Knoten, Gorleben, endlich durchschlagen werden, betonte ein BI-Sprecher.

Am Montag werde vor dem Veranstaltungsort „Verdo“ demonstriert, im Saal im Rahmen der öffentlichen Kreistagsitzung argumentiert.

Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 510 56 06

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