Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Preisdebatte vordergründig
BI Umweltschutz: Kampf um die Atomkraft voll entbrannt
Der Kampf und die Atomkraft ist nun voll entbrannt: Angeblich stünden hohe Kosten der endgültigen Stilllegung der Atomkraftwerke im Wege. „Es war zu erwarten, dass die Branchenführer wie Eon-Chef Johannes Teyssen Angst schüren würden“, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). „Nur der Paradigmenwechsel ist auffällig. In den Anfängen des Anti-Atom-Protests in den 70er Jahren hieß es, die Lichter gehen aus. Heute soll die Ankündigung horrender Strompreiserhöhungen die Anti-Atom-Stimmung zum Kippen bringen“, kritisiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Arbeitsplatzeffekte und der wirtschaftliche Boom, die der forcierte Ausbau der Erneuerbaren Energien und das Energiesparen wie die Wärmedämmung nach sich ziehen, würden völlig ausgeblendet.
Im ersten Quartal 2010 erzielte die Bundesrepublik mit gut 9 Milliarden Kilowattstunden den höchsten Exportüberschuss ihrer Geschichte. Der Exportüberschuss entsprach ziemlich exakt jener Menge, die in der gleichen Zeit in den alten Reaktoren Biblis A und B, Neckarwestheim I, Isar 1, Philippsburg 1 und Grafenrheinfeld erzeugt wurde. Krümmel und Brunsbüttel lagen still. Deutschland hätte auf diese acht Atomkraftwerke sofort verzichten können – und hätte selbst dann noch eine ausgeglichene Bilanz, rechnet die BI vor.
Die „wahren Kosten“ einer Kilowattstunde Atomstrom müssten endlich seriös berechnet werden: die chronische Unterversicherung für Schadensfälle durch die AKW-Betreiber, die horrenden Kosten für die havarierten Endlager Morsleben (2,57 Mrd. Euro) und Asse II (geschätzt über 4 Mrd. Euro), die bisher von den Steuerzahlern getragen werden, sowie die Steuerprivilegien bei der Rückstellung der Milliardenbeträge für den Rückbau der Atomanlagen und die Endlagerung (27,5 Mrd. Euro) seien nur einige Bausteine für eine seriöse Kalkulation. Ehmke: „Wir werden bei den Mahnwachen und Kundgebungen am Ostermontag die möglichen volkswirtschaftlichen Schäden bei einer Nuklearkatastrophe in den Fokus der Auseinandersetzung rücken. Tepco zahlt jetzt 8.300 Euro pro Haushalt an diejenigen, die ihr Zuhause verloren haben“.
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