Die Weltkonferenz für eine Atomfreie Welt in Yokohama
Die zweitägige Konferenz 30 km südlich von Tokio in der Hafenstadt Yokohama beeindruckt uns tief.
Mit Vielen haben wir gerechnet, aber dass am Samstag 5000 Menschen und am Sonntag 6000 Menschen teilnehmen, übersteigt alle Phantasien.
Im Kongress Zentrum Pacifico Yokohama sind alle Veranstaltungen gut besucht oder überlaufen.
Wir haben am ersten Konferenztag einen Workshop angeboten zum Thema „Die Anti Atom Bewegung in Deutschland, speziell in der Region Gorleben im Wendland in den letzten 35 Jahren.“
Ein Titel mit Anspruch. 90 Minuten Zeit. Da unsere japanischen Sprachkenntnisse sich auf das Nötigste beschränken 😉 geht für die Übersetzung unseres Übersetzer_innenstabes von 5 exzellenten Leuten auch Zeit ab.
An Themen haben wir umrissen: Die Hermesbürgschaften der Bundesregierung für Atomprojekte in anderen Ländern, trotz des Atomausstieges light der Bundesregierung. Die Endlagerung der Vergangenheit und geplanten Zukunft in Deutschland, Erfahrungen mit der Asse, die Notwendigkeit den Standort Gorleben aufzugeben und der Widerstand seit damals und heute. Für letzteres hatten wir viele lebendige Beispiele parat.
Der Workshop war sehr gut besucht und alle die teilgenommen haben, waren sehr begeistert.
Anschließend haben wir noch lange mit einigen weiter diskutiert.
Vor dem Workshop haben wir an einer Anti Atom Demo gegen Tepco teilgenommen. Etwa 150 Menschen haben auf einem Marsch durch die Stadt ihren Unmut gegen den skrupellosen Atomkonzern dargestellt.
Am Nachmittag war eine weitere Demo, an der 5000 Menschen teilgenommen haben. Während dieser Zeit lief unser Workshop.
Am Abend haben wir uns mit Aktivist_innen getroffen, die aus der Region von Fukushima bis nach Yokohama stammen. Alle sind Organisator_innen von Demos und haben um ein Treffen mit uns gebeten, um Rat von uns einzuholen. Eine große Offenheit, gepaart mit Klarheit, hat uns einen spannenden Diskussionsabend beschert. Anschließend haben wir mit unserer Kerngruppe von immerhin 8-12 Leuten zusammen lecker japanisch mit Stäbchen gegessen. Erfahrungsgemäß finden hier die meisten und besten Infos statt. Natürlich war das wieder der Fall. Wir haben unsere Freund_innen von der Eisenbahngewerkschaft Doro Chiba und der Organisation Nazen
Nationale Konferenz ür die Sofortige Abschaffung aller AKWs tatsächlich in unser Herz geschlossen. Sie haben die ganzen Tage unermüdlich für uns übersetzt. Ohne sie hätten wir niemals durch die mit japanischen Schriftzeichen versehen U- Bahn gefunden. Die Speisekarten wären uns auch ein Rätsel geblieben. So freundlich aufgenommen zu werden, erleichtert die viele Arbeit mit permanentem Schlafmangel enorm.
Morgen folgt ein Bericht vom ereignisreichen Sonntag.
Herzliche Grüße von der Delegation in Yokohama, Kerstin Rudek