Europa darf nicht zurück zur atomaren Abschreckung!

Atomkraftgegner:innen sind alarmiert über die gefährliche und sich ausbreitende Rhetorik einiger Staats- und Regierungschefs, die sich für einen französisch-britischen Nuklearschirm aussprechen. Diese Entwicklung untergräbt jahrzehntelange europäische Verpflichtungen zur nuklearen Abrüstung, zur Nichtverbreitung und zum Völkerrecht und offenbart eine tiefe Heuchelei: An einem Tag wird behauptet, die internationale Sicherheitsarchitektur – insbesondere der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) – zu wahren; am nächsten Tag wird offen über nukleare Aufrüstung debattiert. Derartige Verurteilungen atomarer Drohungen durch andere Staaten verlieren dadurch zunehmend an Glaubwürdigkeit. - mehr in der Pressemitteilung von ICAN Europa

Vorstand 2025

BI mit neuem Vorstand

Auf der Mitgliederversammlung der BI am vergangenen Sonntag in Trebel wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Im Amt bestätigt worden sind Martin Donat als Vorsitzender, Elisabeth Hafner-Reckers (Stlv. Vorsitz), Wolfgang Ehmke (Pressesprecher) und Jutta von dem Bussche. Neu hinzugewählt sind nun Dr. Peter Widmayer, Susanne Kamien (Kasse), Uli Neidlinger und Dr. Elke Schrage, eine deutliche Stärkung für die BI-Vorstandsarbeit. Die BI zählt derzeit 1040 Mitglieder. (mehr …)

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Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor

Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
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„Das Wunder von Gorleben“

Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre?

Die aktualisierte Neuauflage des Essay-Bandes von Wolfgang Ehmke liegt jetzt vor. (mehr …)

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Appell: Angriff auf die Zivilgesellschaft abwehren!

Mit 551 Fragen im Bundestag setzt der designierte Bundeskanzler Merz die Omas gegen Rechts, Campact, Greenpeace, die Amadeu Antonio Stiftung und 13 andere Initiativen unter Druck. Auch wir wissen: Eine kritische Zivilgesellschaft ist elementar für eine funktionierende Demokratie. Gemeinnützige Vereine müssen politische Entscheidungen anzweifeln und sich an Demonstrationen beteiligen können – ohne Angst vor staatlichen Sanktionen. Gemeinsam mit vielen anderen fordern wir von der Politik: Schützt die Zivilgesellschaft vor weiteren Angriffen und stellt sicher, dass die Grundrechte der Vereine nicht länger bedroht werden. Sorgt dafür, dass demokratisches Engagement ausreichend geschützt und gefördert wird.

hier campact-Appell unterzeichnen

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BI-Ratschlag: Viele offene Fragen

Der hochaktive Atommüll wird vermutlich noch viele Jahre im Gorlebener Zwischenlager stehen, Schätzungen gehen von weiteren 80 bis 100 Jahren aus. Erste Behälter-Zulassungen laufen schon in diesem Jahr aus, und 2036 endet die Aufbewahrgenehmigung für die Zwischenlagerhalle. 2026 plant die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) eine Genehmigung zur Verlängerung der Lagerungszeit zu beantragen. Das wirft viele Fragen auf, die am 26. Februar auf einem „Ratschlag“ der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) in Platenlaase von den anwesenden Akivist:innen diskutiert wurden. hier mehr dazu lesen

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Unterstützung für Bure!

Bure ist das französische Gorleben: Seit 1994 laufen dort die Arbeiten an einem riesigen Atommüll-Lager mit dem Namen CIGEO. Nun soll das "Widerstandshaus" in Luméville-en-Ornois enteignent werden. Bure braucht unseren Support! - weitere Infos hier.

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„Transmutation“ verspricht kürze Lagerzeiten

"Transmutation" von radioaktiven Abfälle würde den Aufbau einer umfangreichen kerntechnischen Industrie notwendig machen. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hält nichts von einer solchen Versuchsanlage, ob in Gorleben oder anderswo: "Man muss den Menschen dann auch offen sagen, dass die Transmutation der Wiedereinstieg in die Atomkraft wäre." - zur Presseerklärung

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"Ein spätes Eingeständnis, aber immerhin", kommentiert Wolfgang Ehmke eine Passage im Merkelbuch "Freiheit", in der sie über den ersten Castor nach Gorleben und ihren Besuch in Lüchow schreibt - mehr lesen im Blogbeitrag

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PRESSEMITTEILUNGEN

Verlängerte Zwischenlagerung – BASE lässt Initiativen außen vor

12. März 2025

Ausgerechnet, vielleicht ungewollt symbolträchtig, lud das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) am 11. März, dem Jahrestag des Tsunami und der Reaktorkatastrophe von Fukushima, die Vertreter:innen von vierzehn Zwischenlagergemeinden zu einer „Arbeitstagung“ nach Berlin ein. Das BASE schreibt dazu: „Im Austausch zu Fragen der End- und Zwischenlagerung wurde deutlich, dass Zwischenlagergemeinden sich als…

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Fukushima-Mahnwache am 11. März

7. März 2025

Am 11. März 2011 kam es im Pazifik zu einem Seebeben, ein Tsunami traf die Ostküste Japans traf und löste eine Unfallserie im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi mit Kernschmelzen in drei Reaktorblöcken aus. Dabei kam es zu erheblichen Freisetzungen von Radionukliden in die Umwelt. Diese Havarie hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass die schwarz-gelbe Koalition unter Kanzlerin…

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BI – Mitgliederversammlung

4. März 2025

Zur jährlichen Mitgliederversammlung lädt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) für den kommenden Sonntag (9. März) um 15 Uhr nach Trebel in die Bauernstuben ein. Neben dem Jahresbericht und den Neuwahlen des BI-Vorstands geht es vor allem um die verlängerte Zwischenlagerung der hochradioaktiven Abfälle in Gorleben.

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TERMINE & AKTIONEN

Di. 11.03.2025
17 Uhr
Dannenberg,
Marktplatz
Fukushima-Jahrestag,
Mahnwache
"Keine Hibakusha=Strahlenopfer mehr weltweit!"
So. 16.03.2025
13 Uhr
Gorleben,
Atomanlagen
BI-Waldstück, Ex-Salinasgelände,
Belugaschiff
„Sonntagsspaziergang“ - Rundgang ums Bergwerk (2,3km), jeden Sonntag - Motto: "Bis der Schwarzbau zugeschüttet wurde".
So. 16.03.2025
14 Uhr
Gorleben,
an den Kreuzen
„Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet."
Fr. 25.04.2025
20.15 Uhr
Platenlaase
Café Grenzbereiche
Kinosaal
Der Castor kommt!
25. April 1995. Fast elf Jahre nach Fertigstellung der Castorhalle in Gorleben ist es soweit: Der erste Castor kommt!
Eine Rück- und Vorausschau am 30. Jahrestag. Ein Film- und Diskussionsabend. Wir zeigen die coolsten Mobi-Filme jener Zeit und informieren über den aktuellen Planungsstand zur „verlängerten Zwischenlagerung“ für die nächsten 100 Jahre. Eine Zeitbombe.

GORLEBEN RUNDSCHAU

Geld oder Leben

Wer dieser Tage auf die Weltpolitik schaut, die überkommt das kalte Grausen. „1933 lässt grüßen“, titelte die taz zur Wiederwahl des Horrorclowns Trump in den USA und Übermedien stellte fest, dass Spott als Instrument der Herrschaftskritik seine Wirkung vorerst verloren habe, weil an den vielen neuen Politclowns überhaupt nichts mehr witzig sei. Vielmehr ziele deren humorlose Clownspolitik mit eiskaltem Kalkül darauf ab, von den wirklichen Problemen der Gesellschaft abzulenken und den Massen als billiger Ersatz für echte Systemkritik zu dienen. Im Schatten dieser Scheindebatten verschärfen die neuen Rechten und autoritären Nationalisten aber alle gesellschaftlichen Probleme in einem Ausmaß, dass der innere Zusammenhalt und soziale Friede unserer Gemeinschaften ebenso fundamental zerbricht wie unser aller Zukunftschancen.

Für den Niedergang der deutschen Autoindustrie werden beispielsweise nicht die Manager verantwortlich gemacht, die an den giftigen Abgaswerten gedreht haben, sondern ausgerechnet diejenigen, die mit dem Verbrenner-Aus in eine dekarbonisierte Zukunft starten wollen, in der uns die restliche Welt gerade rasant überholt.

Und auch in der Energiepolitik sind Bauernfänger unterwegs, die mit postfaktischen Erzählungen die Unzufriedenen an der Wahlurne abholen wollen. Da wird von billigem Atomstrom schwadroniert und werden Mikroreaktoren halluziniert, die in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts angeblich mit Atommüll arbeiten sollen, wenn weite Teile Norddeutschlands ohnehin schon unter dem Meeresspiegel liegen könnten. Dabei war es doch ausgerechnet dieser hoch subventionierte nukleare Strom, der die regionalen Erneuerbaren zu Beginn des Jahrhunderts massiv ausbremste und Europas Abhängigkeit von russischem Gas (und Uran!) überhaupt erst begründete.

Selbst ein hundertprozentig erneuerbarer Landkreis, wie das Wendland, könnte aber mit dem neuen Energiehunger absehbar überfordert sein, der mit dem absoluten Wahlsieg des Elon Musk in den USA auf uns zurollt. Das Schürfen von Bitcoins verschlingt nämlich bereits jetzt weltweit mehr, als eine ganze Nation auf der Erde verbraucht. Und die großen Tech-Konzerne in den USA verdreifachen aktuell ihren Stromverbrauch für künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste und wollen dafür ausgerechnet jenen Atomreaktor wieder in Betrieb nehmen, der 1979 die erste Kernschmelze hervorrief.

Der Strompreis für Privathaushalte und Industrie und damit auch unser gemeinsamer Handlungsspielraum werden also damit konkurrieren müssen, wie unser Auto seinen eigenen Kopf durchsetzt, der Staubsauger unsere Wohnung ausspioniert, die Daddelspiele unserer Kinder noch wirklichkeitsgetreuer werden oder wir noch mehr misslungene Urlaubsfotos in der Cloud vergessen.

Das amerikanische Wahlvolk hat angeblich Trump gewählt, weil die reale Kaufkraft zu Beginn der Biden-Ära höher war als gegen Ende, was Analysten als klassische Wechselstimmung bezeichnen. Dabei könnte die Mehrheit sich sogar vom Regen in die Traufe gewählt haben. Außerdem gibt es eine ganze Menge Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann oder für die es sich lohnen könnte, auch sein ganzes und letztes Vermögen dreinzugeben: Saubere Luft und trinkbares Wasser beispielsweise. Biodiversität und gemäßigtes Wetter. Eine Zukunft für die Kinder. Frieden in Freiheit. Selbstbestimmung und Selbstverwaltung. So sein zu dürfen, wie man ist, und zu sagen, was man denkt. Solidarität und Gemeinschaft mit anderen Menschen und freundliche Nachbarn. Hilfe in Not und seelischer Beistand. Dort wohnen können, wo man leben möchte. Oder die Gesundheit und das Leben.

Wählen Sie also bitte besonnen und lassen Sie sich von rationalen Argumenten leiten. Man lebt schließlich nur einmal.

Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.